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Überlieferung: unikal in M.
Form (lateinische Strophen): 7' 8' 7' 8' //R 8 9' ‖ abab cc
III,1 und III,3 besitzen keine Reimbindung (wenn man diese überhaupt fürs Schema reklamieren darf). Hiat in II,4 (re artificiali). Str. II weicht auch sonst vom metrischen Schema ab: 7' 7 8' 7 //R 8 9' ‖ xaxa bb
Form (deutsche Strophe): 4x .4a / .4x .4a // 4b .5b
Kanzonenform. V,5f. entspricht inhaltlich den Versen I,5f., die in der Handschrift eindeutig als Refrain der lateinischen Strophen markiert sind. Die deutsche Strophe weist allerdings keine Refrainmarkierung an der entsprechenden Stelle auf.
Inhalt: Preis des Sommers als Blütezeit der Natur und der Liebe. I,1–4 ist eine Übersetzung von V,1–4 (oder umgekehrt); V,5f. entspricht wie gesagt inhaltlich dem Refrain der lateinischen Strophen. Die Schlichtheit der lateinischen Strophen legt nahe, dass der Weg vom Deutschen ins Latein ging (so CB/V). Zudem hat »die Art des hyperbolischen Preises des Sommers [...] keinen Hintergrund in antiker und mittelalterlicher Dichtung, ist vielmehr in volkssprachlich-deutschen Natureingängen beheimatet« (Worstbrock, S. 95; vgl. Sayce, S. 252).
Die lateinischen Str. II–IV setzen sich inhaltlich stärker ab: Im Fokus steht das listige, falsche Spiel der Götter, vor allem der Venus. Die Motive sind allesamt geläufig, nicht zuletzt aus Ovids ›Metamorphosen‹. Jupiter und Mars bzw. Venus werden, mehr oder weniger gewaltsam, von ihren Ehepartnern am Ehebruch gehindert. Die in Str. III genannten Mythen von Apollo und Daphne sowie von Europa teilen das Motiv der Verführung einer Unwilligen. Beide Male ist die List Ausgangspunkt der ›Liebeshandlung‹. Str. IV führt das senectus-Motiv ins Lied ein: Die Liebe und damit auch der Sommer sind für die Jungen. Ob mit senes auch Jupiter und Vulkan gemeint sind, stehe dahin.
Theresa Höfle / Florian Kragl