Die Einstellungen der Textansicht wurden gespeichert.

Sie bleiben auf diesem Rechner und in diesem Browser als Standardeinstellungen gültig, bis Sie sie mit anderen Einstellungen überschreiben.
›Tempus adest floridum, surgunt namque flores‹
M Namenl/58v/2 1
I
IM Namenl/58v/2 1 = CB 142,1
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 58v
M Namenl/58v/2 2
II
IIM Namenl/58v/2 2 = CB 142,2
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 59r
M Namenl/58v/2 3
III
IIIM Namenl/58v/2 3 = CB 142,3
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 59r
M Namenl/58v/2 4
IV
IVM Namenl/58v/2 4 = CB 142a
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 59r

Kommentar

Überlieferung: in M. Str. I und II,1 sind zudem in einem frühen (1582) Greifswalder Druck einer frühneuzeitlichen Liedersammlung, den ›Piae cantiones ecclesiasticae et scholasticae veterum episcoporum‹ (P), überliefert. P weist nichts mehr von der Erotik des Frühlingslieds auf, es handelt sich um ein vier­stro­phiges frommes Lob der göttlichen Schöpfung. CB 142, 146 und 178 sind unter den Liebesliedern des Codex Buranus mit deutschen Textpartien die einzigen, zu deren lateinischen Strophen Parallelüberlieferung existiert (vgl. Müller, S. 100, Anm. 44; Wachinger, S. 286).

Form (lateinische Strophen): 7' 6 7' 6 7' 6 7' 6 ‖ xa xa xa xa

Vagantenstrophe. Auftakte liegen in I,2, II,1 sowie III,2 vor. Reine Reime mit Ausnahme von III,4. Die Zäsuren reimen bisweilen ebenfalls untereinander.

Form (deutsche Strophe): 4a+3-b 4a+3-b 4c+3-b 4c+3-b

Deutsche Vagantenstrophe mit freier Auftaktgestaltung. Die deutsche Strophe ahmt die Form der mittellateinischen Vagantenstrophe nach: In diesen Fällen kann man sehr sicher davon ausgehen, dass die deutsche den lateinischen Strophen nachgedichtet wurde. Vier nur in M überlieferte deutsche Vaganten­stro­phen (CB 136a, 138a, 142a, 170a) »sind fast die einzigen Vaganten­stro­phen in deutscher Sprache, die aus dem Mittelalter bekannt sind« (Wachinger, S. 279).

Inhalt: Frühlingslied mit Natureingang und Aufruf zum Tanz. Das Aufblühen der Natur und des Gemüts bedingen einander (I), die virgo animiert sich und andere Jungfrauen zu Tanz und Spiel in geselliger Runde cum clericis (II). In Str. III hingegen wendet der/ein Mann die Liebesthematik vom Geselligen ins Persönliche (er und seine domina). CB 142 zeigt in Aufbau, Form und Ausdruck deutliche Ähnlichkeit mit CB 114, 139, 140.

Die deutsche Strophe skizziert eine Pastourellen-artige Situation.

Im Einzelnen lässt das Lied vieles offen, beginnend bei der Sprechsituation (wer spricht Str. I? wer Str. III?) und endend bei der losen inhaltlichen Fugung der Stropheneinheiten (etwa: ist die Sprecherin von II die domina in III und die maget in IV? was meint das Entfremden in III,1? etc. pp.).

Theresa Höf‌le / Florian Kragl

▼ Drucken / PDF
Hinweise zum Druck
Bitte reduzieren Sie zuvor die Anzahl der Spalten!
Formatwahl: