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›Virgo quedam nobilis‹
M Namenl/72r/1 1
I
IM Namenl/72r/1 1 = CB 184,1
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 72r
M Namenl/72r/1 2
II
IIM Namenl/72r/1 2 = CB 184,2
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 72r
M Namenl/72r/1 3
III
IIIM Namenl/72r/1 3 = CB 184,3
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 72r
M Namenl/72r/1 4
IV
IVM Namenl/72r/1 4 = CB 184,4
Überlieferung: München, BSB, Clm 4660, fol. 72r

Kommentar

Überlieferung: unikal in M.

Form: Lateinisch-deutsches Mischgedicht. Die Strophen bestehen aus siebensilbigen (7') bzw. vierhebigen Versen (teils mit Auftakt), der Refrain aus zwei vierhebigen Versen ohne Auftakt sowie einem zwölfsilbigen lateinischen Vers. Als Näherungslösung:

4a 4a 4x //R 4b 4b 4x

Die Auftaktgestaltung ist frei. In Str. II lautet das Reimschema abweichend aaa bbx, in Str. I möglicherweise (mit Assonanz) aab bbx.

Inhalt: Pastourelle. Im Unterschied zum üblichen altfranzösischen und mittellateinischen Typ der Pastourelle, der das Geschehen in der ersten Person und aus Sicht des Mannes wiedergibt, liegt hier ein ›objektiver‹ Bericht in der dritten Person über eine Verführung oder Vergewaltigung vor. Der Sprachwechsel geht einher mit der Vermischung sozialer Milieus: Ein adliges (?) Mädchen verrichtet die Arbeit einer Magd. Der Refrain kann sowohl als Freudengeschrei als auch als Wehklagen interpretiert werden. Die Widersprüche des Liedes sind potentiell komisch. Das Vorhandensein eines Refrains und das Motiv des Singens weisen ins Altfranzösische, desgleichen die Formulierung in IV,2f. (siehe mit altfranzösischen Parallelen Brinkmann, S. 122‒124).

Theresa Höf‌le / Florian Kragl

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