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Überlieferung: unikal in M.
Form (lateinische Strophen): 7' 7' 6 7' 6 ‖ aa bxb
Auftakt in V,5. In IV,4 besteht Reimbindung mit V. 1f.
Form (deutsche Strophe): 4a 4a / 3-b 4x .3-b
Die Form ist identisch mit CB 145a. Man hielt CB 145a und 175a daher einst für Teile desselben Gedichts (vgl. MF/KU, S. 9). Beide Strophen haben die Form der »Lindenschmidtstrophe«, welche häufig im Volkslied begegnet und die verwandt ist mit der epischen Moroltstrophe (vgl. Beatie, S. 327). »Der Spruchcharakter [...] und die Strophenform (keine Kanzone!) deuten eher auf die Anfänge des höfischen Minnesangs« (CB/V).
Die lateinischen Strophen könnten daher Nachdichtungen der deutschen Strophe sein. Doch auch unabhängige Entstehung und sekundäre Verbindung ist denkbar. Sayce wiederum geht davon aus, die deutsche Strophe sei »undoubtedly modelled directly on its Latin counterpart« (Sayce, S. 238, Anm. 1).
Inhalt: Die lateinischen Strophen formulieren eine Minneklage aus topischen Bausteinen (Amorpfeil, Schiffbruchsmetapher, Liebesfeuer etc.). Ab Strophe II wendet sich das singende Ich direkt an die Geliebte mit der Bitte, ihn zu erhören. Der ›Sturm‹ von Strophe V weist zurück zum ›Seesturm‹ in Strophe I.
Die deutsche Strophe bietet einen (nicht minder topischen) minnedidaktischen Nachklapp, die Sprecherrolle ist nicht länger die des Liebenden, sondern des Lehrenden.
Theresa Höfle / Florian Kragl