In dieser Ansicht sind die Strophen aller Handschriften in Entsprechung zur Strophenreihenfolge der Leitversion in der ersten Spalte angeordnet.
Die horizontale Abfolge der Handschriften (Spalten) sowie die Abfolge der Kästchenzeilen kann frei vertauscht werden. Klicken Sie auf die Kopfleiste und ziehen Sie mit gedrückter Maustaste die Spalte an den gewünschten Ort. Zum Verschieben der Zeilen greifen Sie sie links neben der Strophensigle.
Eine andere Leitversion und somit eine andere Strophenreihenfolge wählen Sie mit einem Klick auf den entsprechenden Link in der Kopfleiste.
Die Spaltenbreite kann im Einstellungs-Menü angepasst werden. Die meisten Browser erlauben auch die Verkleinerung der gesamten Seite mit STRG-Minus.
Eine Druckversion wird am unteren Bildschirmrand angeboten.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Überlieferung: in M. Die lateinischen Strophen finden sich nochmals in M, auf fol. 105r, zu Anfang des geistlichen Dramas mit dem Titel Ludus de rege Aegypti (CB 228). CB 161 ist geschrieben von h², CB 228 dagegen von h¹.
Form (lateinische Strophen): 7' 6 / 7' 6 // 7' 7' 7' 7' ‖ abab ccdd
V. 1f. bilden je eine Vagantenzeile (7' 6). Deren erster Baustein (7') wird in den V. 3–6 wiederholt. Keine Reimbindung der Zäsur in II,1f.
Form (deutsche Strophe): 4a+3-b / 4a+3-b // 4c 4c 4d 4d
Die Strophe entspricht formal einer Kanzonenstrophe, die Stollen bilden jedoch die Struktur der lateinischen Vagantenzeile nach. Die lateinischen Strophen und die deutsche sind metrisch identisch.
Ob die lateinischen Strophen Anlass für die Zudichtung der deutschen Strophen waren oder umgekehrt, ist nicht geklärt. Das Reimschema deutet auf Letzteres hin (unikal in M, häufig im Minnesang des 13. Jahrhunderts). Die Vagantenzeile entstammt der mittellateinischen Lyriktradition; sie findet sich aber so häufig in der deutschen Lieddichtung des 13. Jahrhunderts, dass die Richtung der Bezugnahme offen ist (vgl. Beatie, S. 328f.).
CB 161 hat denselben Ton wie C Dietm 35–37. Die Forschung geht jedoch nicht von einer unmittelbaren Entlehnung, sondern lediglich von wechselseitiger Einflussnahme aus (vgl. MF/KU, S. 100, Sayce, S. 252).
Inhalt: Gehört zur Gruppe der Amor- und Liebeslieder (CB 161–175). Die Zeit des Frühlings ist die Zeit der Venus. Das Lied verbindet pagane (Venus), höfische (Str. III) und christliche Elemente (Schöpfung; liturgischer Wortschatz, teils parodistisch, vor allem in Str. II; vgl. CB/V). Adressat des sehr allgemein gehaltenen Liedes scheint die Jugend zu sein (I,6).
Die deutsche Strophe bietet ausschließlich geläufige Motive; Edwards nennt sie »zusammengebastelt« (vgl. CB/V; Edwards, S. 276). Inhaltlich könnte das Lied aufgrund ähnlicher Formulierungen von der Lyrik Walthers von der Vogelweide beeinflusst sein (vgl. Sayce, S. 127f.).
Theresa Höfle / Florian Kragl