LDM -- Strophensynopse

Kunz von Rosenheim, ›We, was hilfet al min singen‹

C Rosenh 1 (KLD 26 1)

C Rosenh 1 (KLD 26 1) = KLD 26 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 394va

[ini W|4|rot]{e|ê}, wa{s|z} hilfet al m{i|î}n #singen·?

#i{o|ô}-/ne wil nieman we#sen vr{o|ô}·.

n{#v^i|iu}/wan al mit {#v^i|ü}belen dingen· /

twinget #sich d{u^i|iu} werlt al#s{o|ô}·: /

fr{o^ei|öu}de, zuht, tr{u^iw|iuw}e, {e|ê}re·

#sint verw{i|î}#set gar·. /

#seht, des #i{a|â}mert mich vil #s{e|ê}re·:

n{a|â}ch dem[[3 i¬dem~i (A Mühldf 1: i¬den~i) nimmt die Substantive aus V. 5 zusammenfassend wieder auf, vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § S 171,2.]] wo[ho l ho]-/de ich, w{u^i|i}#s#se[[3 Hsl. i¬wu^i#s#se~i als Nebenform von i¬wisse, wesse~i dürfte durch den Einfluss der ab dem späten 13. Jahrhundert belegten Form i¬wuste, wu^iste~i (h¬25~hMhd. Gramm. § M 95) zu erklären sein.]] ich war·. /

C Rosenh 2

C Rosenh 2 = KLD 26 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 394va

[ini S|2|rot]wer den fr{o^vw|ouw}en an ir {e|ê}re·

gerne #sprich/et a^^ne n{o|ô}t·,

#seht, der #s{#v^i|ü}ndet #sich vil #s{e|ê}-/re·

#vn#d i#st doch[[2 i¬doch~i$ i¬ouch~i KLD nach C Veld]] der #s{e|ê}le to^^t·,

wand wir #s{i|î}n al-/le·

von[[2 i¬von~i$ i¬von den~i KLD nach A, C Veld]] fr{o^vw|ouw}en komen·.[[3 Der Vers ist metrisch unterfüllt, vgl. A, C Veld und die KLD-Konjektur.]]

#swie wir[[1 i¬wir~i$ i¬r~i gebessert?]] #se{z|tz}en / #s{u^i|ie}[[5 i¬siu~i ist Ausdehnung der Pl. Neutr.-Form auf den Pl. Mask. Fem. im Alem. und Bair. (h¬25~hMhd. Gramm. § M 41, Anm. 2).]] ze>>#schalle·,

man{i|e}ger wirt von in ze vr{o^^|o}-/#Zmen·. /

Kommentar

Überlieferung: Zweistrophig unter Kunz von Rosenheim (C) und Hugo von Mühldorf (A), die zweite Strophe zusätzlich unter Heinrich von Veldeke (C).

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 3-c 3d 4-c 4d

I,5 kann (mit beschwerter Hebung auf zuht) auch als 4-c interpretiert werden.

Inhalt: Zeitklage und Reflexion über das Singen.

In Str. I beklagt das Ich, dass sein Gesang keine Freude hervorrufe und froͤide, zuht, tru̍we, ere (I,5) verloren seien, zu denen es selbst gerne gelangen würde, wüsste es, wie. In Str. II, die die Pulbikumsanrede seht (I,7, II,3) wieder aufgreift, thematisiert es den Minnesang als Möglichkeit, Frauen zu preisen, was wiederum dem Sänger zum Vorteil gereicht.

Simone Leidinger