LDM -- Strophensynopse

König Konrad der Junge, ›Ich froͤwe mich maniger bluͦmen rot‹

C KKonr 3

I	C KKonr 3 = KLD 32 II 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 7va

[ini I|2|blau]ch fr{o^ew|öuw}e mich man{i|e}g#er bl{#v^o|uo}me#n r{o|ô}t·,

die / #vns der meie bringe#n wil·.

die #st{#v^o|uo}nde#n e^^ / in gr{o|ô}{#s#s|z}er n{o|ô}t·:

der winter tet in leide#s / vil·.

der meie wil#s #vns ergetze#n wol·

mit / man{i|e}gem wu#nne{k|c}l{i|î}che#n tage:

des i#st d{#v^i|iu} / welt gar fr{o^ei|öu}den vol·. /

C KKonr 4

II	C KKonr 4 = KLD 32 II 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 7va

_[ini V|2|blau]|W_a{s|z} hilfet mich d{#v^i|iu} #s#vmerz{i|î}t·

#vnde / die vil liehte#n langen tage·?

m{i|î}n tr{o|ô}[ho #st ho] / an einer fr{ow|ouw}e#n l{i|î}t·,

vo#n der ich gr{o|ô}{#s#s|z}en / k#vmber trage·.

wil #si mir geben h{o|ô}he#n / m{#v^o|uo}t·,

d{a|â} t{#v^o|uo}t #si t#vgentl{i|î}che#n an –

#vn#d d#c / m{i|î}n fr{o^ei|öu}de wirdet g{#v^o|uo}t·. /[[3 Elastische Syntax durch den Satzanschluss i¬#vn#d d#c~i; V.7 könnte z. B. verstanden werden als Ergänzung zu i¬d{a|â}~i (V. 6): ›daran und daran, dass meine Freude gut wird, tut sie ...‹, oder V. 7 ist konsekutiv (›so dass‹); ähnlich {Kuolt # 926}: ›Will sie mich in freudige Stimmung versetzen, so tut sie recht daran und läßt mein Glück gedeihen.‹]]

C KKonr 5

III

III	C KKonr 5 = KLD 32 II 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 7va

[ini S|2|blau]wanne ich mich vo#n d#er liebe#n #scheide·, /

#s{o|ô} m{#v^o|uo}{#s|z} m{i|î}n fr{o^ei|öu}de ein ende h{a|â}n·.

{o|ô}w{e|ê}, / #s{o|ô} #stirbe ich l{i|î}hte von leide·,

d#c ich es ie / mit ir began·.

ich enwei{s|z} niht, fr{ow|ouw}e, w#c / mi#nne #sint·.

mich l{a|â}t d{#v^i|iu} liebe #s{e|ê}re engel-/ten,[[2 i¬#s{e|ê}re engelten~i$ i¬engelten vil~i KLD]]

d#c ich d#er #i{a|â}re bin ein kint. / [[1 Rest der Spalte sowie fol. 7vb freigelassen]]

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: .4a .4b / .4a .4b // .4c .4x .4c

Die Kadenz ist in III,1, III,3 und III,6 weiblich voll.

Die Waisen in Str. I (tage) und II (an) sind Reimresponsionen zu II,2/4 (tage/trage) beziehungsweise III,2/4 (han/began).

Inhalt: Klagelied; der inhaltliche Strophenzusammenhang ist lose. Im Sommernatureingang drückt das Ich seine und die allgemeine Freude über den Sommer aus. In Str. II greift es die sumerzit (II1) wieder auf, setzt aber die Möglichkeit, Freude zu spenden, ausschließlich bei der Geliebten an. Trennungsschmerz und topische Unerfahrenheit in der Minne (das Ich bezeichnet sich als kint, III,7) beschließen das kurze Lied.

Simone Leidinger