LDM -- Strophensynopse

Markgraf von Hohenburg, ›Sit alse ungeloubet‹

A Hoh/32v 6

A Hoh/32v 6 = KLD 64 I 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 33r

[[1 Paragraphenzeichen am Rand (Liedbeginn)]][ini S|2|rot]{i|î}t al#se #vngelo#vbet

#st{e|ê}t der walt, w{a|â} nement die vogele {t|d}ach·? /

d{a|â} #si #sint beto#vbet,

d{a|â} nam ich {o^v|ou}ch e^^ den #vngemach·:

#swenne in k#vmet, d#c[[2 i¬d#c~i$ i¬des~i KLD mit Rufzeichen am Strophenende]] / #si der winter ro#vbet –[[3-6 Zur schwierigen Syntax siehe die Anm. zu C.]]

d#c mich vr{ei|öu}{d|t}e, d{#v^i|iu} mir vr{ei|öu}de brach·!

A Hoh/32v 7

A Hoh/32v 7 = KLD 64 I 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 33r

[ini W|1|blau]olde #sich di#v g{#v^o|uo}/te

noch bedenken n{a|â}ch dem dien#ste m{i|î}n!

_#vn#d|vund_ ich_ ez|s_[[3 Konjektur nach C; es handelt sich um typische Verlesungen/Verschreibungen.]] in dem m{#v^o|uo}te,

d#c #si mir den / willen t{e|æ}te #sch{i|î}n·!

{ie|i}rret ab#er #sis danne anders[[2 i¬anders~i getilgt KLD]] iemens h{#v^o|uo}te,

{#v|ü}b#er den wolt ich dan/ne[[2 i¬danne~i getilgt KLD]] der bittende #s{i|î}_#v|n_·.[[3 i¬über einen biten~i ›für ihn beten, bitten‹ (BMZ I, S. 170), hier wohl ironisch (beten für ihn angesichts seiner Sünden).]]

A Hoh/32v 8

III

A Hoh/32v 8 = KLD 64 I 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 33r

[ini I|1|rot]ch w{a|â}nde, #vngem{#v^o|üe}te

#swunde mir d{a|â} vo#n, daz #si i#st g{#v^o|uo}t.

n#v / wil mich ir g{#v^o|üe}te[[1 zwischen i¬g{#v^o|üe}te~i und i¬mache_t|n_~i freier Platz für ca. sechs Buchstaben]]

mache_t|n_ #vngem{#v^o|uo}t·.[[2 i¬al mîn leben machen~i KLD]]

got vor w{i|î}bes {#v|ü}bele mich beh{#v^o|üe}/te,

#s{i|î}t ir g{#v^o|üe}te mir #s{o|ô} leide t{#v^o|uo}t·.

A Hoh/32v 9

A Hoh/32v 9 = KLD 64 I 4

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 33r

[ini E|1|blau]r mac wol verderben,

#swer mit {#v|ü}belen w{i|î}ben / #vmbe g{a|â}t·;

wan ich m{o|ö}hte er#sterben,

#s{i|î}t ir g{#v^o|üe}te mich des niht erl{a|â}t,

ich m{#v^o|uo}z / #vmbe #si mit tr{#vw|iuw}en werben,[[3 ›... treu um sie zu werben ...‹]]

d{#v^i|iu} mich doch in #vngen{a|â}den h{a|â}t·.

Kommentar

Überlieferung: Alram von Gresten in C, Markgraf von Hohenburg in A. Die Varianz zwischen den Fassungen ist marginal. Die metrischen Defekte (s. u.) gehören schon dem Archetyp an. A II,3 ist offensichtlich durch doppelten Abschreibfehler verderbt.

Form: Durchgereimte Kanzonenstrophe.

3-a 5b / 3-a 5b // 5-a 5b

Überfüllt sind II,5. 6, unterfüllt ist III,4. Auffällig ist die Sparsamkeit der Reimklänge.

Inhalt: Auf einen Natureingang, der Winter und Liebesunglück grob parallelisiert, folgt eine Minneklage, die sich ganz in topischen Formeln und Argumenten ergeht (Frauenpreis, huote, Dienstparadox, Treuebekenntnis).

Florian Kragl