LDM -- Strophensynopse

Otto IV. von Brandenburg, ›Ich wande, daz ich jarlang hete‹

C OttoBra 15

C OttoBra 15 = KLD 42 VII 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 14ra

[ini I|4|rot]ch wande, d#c ich #i{a|â}rlan{g|c} h{e|æ}te·

{#v|û}f<<gegebe#n d#er / mi#nne#n ein teil·.

m{i|î}n [del gem del] [del min del] gem{#v^e|üe}te, d#c w►#c|as◄ / #st{e|æ}te· –

n#v h{a|â}t mich ein gr{o|ô}{s|z} #vnheil·

al#s{o|ô} mi#n-/ne{k|c}l{i|î}ch be#stande#n·.

d{#v^i|iu} liebe, d{u^i|iu} h{a|â}t mich in / bande#n·

geb#vnde#n wol an t{u|û}#sent #seil·. /

C OttoBra 16

C OttoBra 16 = KLD 42 VII 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 14ra

[ini M|2|rot]{i|î}n {o^v|ou}gen, d{#v^i|iu} h{a|â}nt mich v#erleitet·

#vn#d v#err{a|â}-/te#n, d#c i#st w{a|â}r·. [[3/4 Reim i¬â : a~i ist im Bairischen häufig belegt (h¬24~hMhd. Gramm. § 159,18) und korpustypisch.]]

m{i|î}n h#erze, d#c h{a|â}t #sich ge-/breitet·:

a^^ne m{i|î}ne#n dan{k|c}, #s{o|ô} wil e{s|z} dar·

z{#v^o|uo} / d#er mi#nne{k|c}l{i|î}che#n reine#n·.

mit der wil e{s|z} #sich v#er-/einen·

beide #stille #vn#d offenb{a|â}r·. /

C OttoBra 17

III

C OttoBra 17 = KLD 42 VII 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 14ra

[ini M|2|rot]ir be#scha{h|ch} b{i|î} m{i|î}ne#n #stunde#n·

nie #s{o|ô} #sene-/l{i|î}che n{o|ô}t·;

ich trage heiml{i|î}che wu#nden·, / [[2 i¬ich trag vil heimlîche wunden~i KLD (metri causa)]]

die #sl{u^o|uo}{g|c} ir m#vnt #s{o|ô} rôt·. [[2 i¬die sluoc ir mündelîn sô rôt~i KLD (metri causa)]]

d{u^i|iu} liebe wo#nt mir / in dem #sinne·:

m{i|î}_s|n_ h#erze#n tr{u|û}t, m{i|î}n kei#s#erinne·, // [[2 i¬mîn herzen trût~i KLD]]

wirt #si mir niht, #s{o|ô} bin ich t{o|ô}t·. / [[1 Der Rest der Seite frei]]

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: (.)4-a (.)4b / (.)4-a (.)4b // (.)4-c (.)4-c (.)4-c.

III,3 und III,4 sind unterfüllt.

Inhalt: Entgegen seiner Hoffnung, sich zumindest teilweise von der Minne gelöst zu haben, sieht sich der Sprecher immer noch vollständig in den Zwängen des Minnedienstes gefangen (Str. I): Seine verräterischen Augen (II,1f., dazu Scheer, S. 100) und sein Herz lassen ihn gegen seinen Willen (II,4) nicht von seiner Minnedame abkommen. Da sie ihn noch nicht erhört hat, erduldet er um ihretwillen Leid und Not (Str. III).

Stephanie Seidl