LDM -- Strophensynopse

Otto IV. von Brandenburg, ›Rument den weg der minen lieben frowen‹

C OttoBra 10

C OttoBra 10 = KLD 42 V 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 13vb

[ini R|2|rot]{#v|û}me#nt den we{g|c} der m{i|î}ne#n liebe#n / fr{ow|ouw}e#n·

#vn#d l{a|â}nt mich ir vil reine#n l{i|î}{b|p} an #se-/he#n·.

de#n m{o^e|ö}ht ein kei#ser wol mit {e|ê}re#n #sch{ow|ouw}en·, /

des h{o^e|œ}re ich ir die mei#ste menge #iehe#n·.

de#s m{#v^o|uo}{#s|z} / m{i|î}n h#erze i#n h{o|ô}hen lufte#n #st{i|î}ge#n·.

ir lo{b|p}, ir {e|ê}re wil / ich niht v#er#sw{i|î}ge#n·;

#sw{a|â} #si wont, de#m lande m{#v^o|uo}{s|z} ich / #Zn{i|î}gen·. /

C OttoBra 11

C OttoBra 11 = KLD 42 V 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 13vb

[ini F|2|rot]r{ow|ouw}e %mi#nne, wis m{i|î}n bo{tt|t}e a{l-/l|l}eine·.

#sage der liebe#n, die ich vo#n h#erze#n mi#nne·,

#si / i#st, die ich mit ganze#n tr{u^iw|iuw}e#n meine·,

#swie #si mir / benimt #s{o|ô} gar die #si#nne·.

#si ma{g|c} mir wol h{o|ô}he / fr{o^ei|öu}de mache#n·,

wil ir r{o|ô}t#er mu#nt mir lieplich la-//chen·, [[3 Gemeinsames Satzglied einer Konstruktion Apokoinu.]]

#seht, #s{o|ô} m{#v^o|uo}{s|z} mir alle{s|z} tr{u|û}re#n #swache#n·. /

C OttoBra 12

III

C OttoBra 12 = KLD 42 V 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 14ra

[ini I|4|rot]ch bin v#erwunt vo#n zweier hande leide·, /

merkent, ob da{s|z} fr{o^ei|öu}de mir v#ert#r{i|î}be·:

e{s|z} valwent / liehte bl{u^o|uo}me#n {#v|û}f der heide·, [[3 i¬valwen~i swV. ›sich entfärben‹ (Le III, Sp. 16).]]

#s{o|ô} l{i|î}de ich n{o|ô}t vo#n / eine#m reine#n w{i|î}be·,

d{u^i|iu} ma{g|c} mich wol heile#n #vn#d / krenke#n·.

wolde aber #sich d{u^i|iu} liebe ba{s|z} bede#nke#n·, /

#s{o|ô} wei{s|z} ich, mir m{#v^e|üe}#ste #sorge entwenke#n·. / [[3 i¬entwenken~i swV. ›ausweichen, entkommen, abtrünnig werden‹ (MWB I, Sp. 1748).]]

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: (.)5-a (.)5-b / .5-a (.)5-b // (.)5-c (.)5-c 5-c.

Inhalt: Der Sprecher imaginiert in Str. I den Anblick seiner Minnedame – dieser sei einem Kaiser angemessen (I,3), ihre Schönheit fordere dazu auf, ihr Lob zu singen (I,6). Eine Vermittlung durch Frau Minne soll es, so der Appell in Str. II, bewirken, dass sie ihm Aufmerksamkeit schenke – ein Lächeln ihres roten Mundes werde all seinen Kummer beenden. Bis sich die Geliebte ihm zuwendet, muss der Sprecher allerdings in seinem Liebesleid verharren (Str. III).

Stephanie Seidl