LDM -- Strophensynopse

Schenk von Limburg, ›Sint willekomen, fro Sumerzit‹

C Limb 15

I	C Limb 15 = KLD 34 V 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 83va

[ini S|2|blau]int willekome#n, fr{o|ou} %#s#vmerz{i|î}t·,

#sint / willekome, her %meie·,

der man{i|e}gem / h{o|ô}{h|ch}gem{#v^e|üe}te g{i|î}t·

#vn#d #sich mit liebe [exp [del z del] exp] zwe[ho ie· ho]. /

ich #sihe m{i|î}n lie{b|p} f{u^i|ü}r bl{#v^o|uo}me#n #sch{i|î}n·,

m{i|î}n / lie{b|p} f{u^i|ü}r vogel #singe#n·.

m{i|î}n lie{b|p} m{#v^o|uo}{s|z} d{#v^i|iu} / vil liebe #s{i|î}n·,

m{i|î}n lie{b|p}, d#c kan wol zwin-/gen·.[[3 i¬zwingen, zwinken~i swV. ›blinzeln, zwinkern‹ (Le III, Sp. 1217). KLD setzt hier i¬twingen~i an, jedoch ist die Lautentwicklung i¬tw > zw~i (h¬25~hMhd. Gramm. § L 116, 1) in C noch nicht zu belegen.]]

#vn#d {o|ô}w{e|ê}, lie{b|p}, #solt ich mit liebe ringe#n·!

C Limb 16

II	C Limb 16 = KLD 34 V 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 83va

[ini V|2|blau]il maneger hande varw[mut a mut][ins e ins] h{a|â}t· [[1 i¬varwe~i$ i¬e~i gebessert aus i¬a~i]]

in #s{i|î}-/nem kr{a|â}me der meie·. [[3 i¬krâm~i stM. ›Kaufmannsbude‹ (BMZ I, S. 873).]]

d{u^i|iu} heide wu#n-/ne{k|c}l{i|î}che #st{a|â}t·

mit bl{#v^o|uo}me#n man{i|e}ger<<leie·: /

#sint gel, gr{u^e|üe}n, r{o|ô}t, #sint bl{a|â}, br{#v|û}n, blan{k|c}·, /

#sint wu#nne{k|c}lich ent#spr#vnge#n·.

d{u^i|iu} vogel{i|î}#n // h{o^e|œ}hent ir ge#sanc·,

mich ma{g|c} d{u^i|iu} liebe #i#vn-/gen·.

h{ey|ei}, wirt #si mir, #s{o|ô} habe ich wol ge#s#v#n-/#Zgen·! /

C Limb 17

III

III	C Limb 17 = KLD 34 V 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 83vb

[ini M|2|blau]{i|î}n liep #s{o|ô} vil _|der_ #sch{o^e|œ}ne treit·, [[2 i¬der schœne ~iKLD]]

vo#n / dem ich #singe h{u^i|iu}re·.

m{i|î}n lie{b|p} i#st liep, / e{s|z} i#st niht leit·,

m{i|î}n lie{b|p} i#st vil geh{u^i|iu}re·. /

m{i|î}n lie{b|p} i#st vr{o|ô}, d#c l{a|â}{#s#s|z}e ich #s{i|î}n·,

m{i|î}n lie{b|p}, / in rehter g{#v^e|üe}te·. [[2 i¬ist rehter güete~i KLD]]

m{i|î}n lie{b|p} i#st rehter #s{e|æ}lde#n / #schr{i|î}n·,

da{s|z} ir got iem#er h{#v^e|üe}te·,

wie gar / m{i|î}n h#erze danne in fr{o^ei|öu}de#n bl{u^e|üe}te·. /

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: .4a .3-b / .4a .3-b // .4c .3-d .4c .3-d .5-d.

Ohne Melodie ist es nicht zu entscheiden, ob es sich bei der Strophe um eine Kanzone handelt. Die Forschung spricht auch von einer Tanzlied- bzw. Vagantenstrophe, vgl. dazu von Kraus, S. 290.

Inhalt: Frühlings- und Frauenpreis, der die alles übertreffende Schönheit und Vollkommenheit der Geliebten betont. Die anaphorischen Verseingänge (v. a. in den Str. I u. III) rücken das Lob der Minnedame auch stilistisch in den Vordergrund.

Stephanie Seidl