|
||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||
Überlieferung: unikal in C.
Form: Kanzonenstrophe mit einer Waisenterzine im Abgesang: (.)5-a (.)4b / (.)5-a (.)4b // (.)4c (.)5-x (.)4c
Inhalt: Lied, das verschiedene Möglichkeiten der minne-Vermittlung durchspielt. In Str. I erzählt der Sprecher, dass er sich in der Fremde aufgehalten und dort einen Heiligen gebeten habe, seiner Geliebten von seinem Liebesleid zu berichten. Da diese Vermittlungsmission offenbar gescheitert ist – Str. II zeigt die Dame immer noch ahnungslos ob der Werbung –, wird in Str. III das Lied selbst zum Boten deklariert. V. 2 und 4 der Schlussstrophe greifen dabei Formulierungen aus einem Lied Rudolfs von Rotenburg auf (C Rotenb 24–28), in welchem das Sprecher-Ich ebenfalls Lieder zu seiner Dame senden will: diu wolt ich ir senden / nû ’nweiz ich bî weme, / ders ir wîzen henden / schône bringe und ir ze boten zeme (vgl. dazu von Kraus, S. 174).
Stephanie Seidl