LDM -- Strophensynopse

Der von Suonegge, ›Ich het disen lieben sumer‹

C Suon 1

I	C Suon 1 = KLD 57 I 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 203ra

[ini I|4|blau]ch het di#sen lieben #s#vmer·

man{i|e}g#er fr{o^ei|öu}den / mir ged{a|â}ht·.

des mich wendet #s#vnder[[2 i¬#s#vnder~i$ i¬sender~i KLD]][[3 i¬sunder~i als Adj. ›besonder, ausschließlich, eigen‹ möglich (vgl. Le III, Sp. 1305, vgl. ebd. i¬ein sunder ungemach~i), evtl. wäre dennoch mit KLD zu i¬sender~i zu konjizieren.]] k#vm-/mer·,

den mir h{a|â}t d{u^i|iu} liebe br{a|â}ht·.

der wil / al m{i|î}n dien#st v#er#sm{a|â}hen·,

d{a|â} vo#n wont mir / tr{u|û}ren n{a|â}he[mut r mut][ins n ins][[1 i¬nahen~i$ zweites i¬n~i gebessert aus i¬r~i]]·.

n#v i#st ze #sorge#n mir ged{a|â}ht·. /

C Suon 2

II	C Suon 2 = KLD 57 I 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 203ra

[ini S|2|blau]wenne ich gedenke an lo^^#sl{i|î}ch lachen·, /

d#c mir in m{i|î}n h#erze brach·,

#sol mir da{s|z} / niht fr{o^ei|öu}de machen·,

d{o|ô} ich die g{#v^o|uo}te#n lache#n / #sach·

lie{b|p}l{i|î}ch? d#c wart mir v#erk{e|ê}ret·:

merker, / da{s|z} #si #sint g#vn<<{e|ê}ret·!

vo#n den l{i|î}de ich #vngemach·. /

C Suon 3

III

III	C Suon 3 = KLD 57 I 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 203ra

[ini F|2|blau]r{ow|ouw}e, ich wil gen{a|â}de #s{u^o|uo}chen·,

t{#v^o|uo}t an mir / gen{a|â}de #sch{i|î}n·!

des #sol {u^iw|iuw}er t#vgende r{u^o|uo}-/chen·,

machent fr{o|ô} d#c h#erze m{i|î}n·!

l{e|æ}t m{i|î}n fr{o-/w|ouw}e ir fr{u^i|iu}nt v#erderben·?

ich m{#v^o|uo}{s|z} in ir dien#st / er#sterben·,

#si en<<wende mir¦#senden p{i|î}n##·. /

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 4-c 4-c 4b

Inhalt: Liebesklage mit Freude- und Leid-Kontrast.

Sommernatureingang und Liebesschmerz werden kontrastiv zusammengeführt, wobei sich die ursprüngliche Freude-Hoffnung des Ichs (es hat sich maniger froͤiden [...] gedaht, I,2) durch personifizierten kummer (I,3) und truren (I,6) in passives ze sorgen [...] gedaht-Sein (I,7) verkehrt. Die Erinnerung an das Lachen der Geliebten, das durch die merker (II,6) dem ungemach (II,7) gewichen ist, steht im Mittelpunkt von Str. II. Mit Str. III spricht das Ich zunächst die Geliebte an und fordert von ihr Liebeserfüllung, während es im Abgesang über sie nachdenkt und seinen Tod ankündigt, sollte sie ihm nicht den senden pin (III,7) nehmen.

Simone Leidinger