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Reinmar der Fiedler, ›Got welle sone welle, doch so singet der von Seven‹
A Fiedler 11
IA Fiedler 11 = KLD 45 III 1; RSM ¹ReiFi/3/1
Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 357, fol. 5r

Kommentar

Überlieferung: unikal in A.

Form: .7a .8a .7b / .7c .8c .7b // .8d .6e .6e .7d, Tonkommmentar. Am Ende von V. 3 ist die regelmäßige Alternanz gestört; V. 3 und 6 sind auftaktlos. Die Häufung gespaltener Hebungen in V. 3 stellt den Aufzählungscharakter des Verses auch formal heraus.

Inhalt: (Höchstwahrscheinlich ironische) Lobstrophe auf Leuthold von Seven, dessen Kunstfertigkeit die aller anderen Dichter übertreffe. Die katalogartige Auflistung lyrischer (Sub-)Gattungen, in denen dieser hervorgetreten sei (V. 4f.), lässt sich als »metaliterarischer Diskurs« (Schubert, S. 104) verstehen: Dieser scheint die »Vielseitigkeit« (Kornrumpf, Sp. 1196) des Schaffens Leutholds zu betonen; er ist jedoch auch als Polemik lesbar: als Spott etwa über dessen eingeschränktes Gattungsrepertoire (Schubert, S. 103), über seine mangelnde Eigenständigkeit (Wachinger, S. 130f.) oder als kritischer Hinweis auf eine Profilschwäche des »Vielschreiber[s]« (Malm, Sp. 359, ähnlich auch Burkard, S. 181–183; Obermaier, S. 307, s. auch den Autorkommentar zu Leuthold).

Die in V. 3f. verwendeten Begriffe wurden in der Forschung als Elemente einer mittelalterlichen Gattungsterminologie verstanden (etwa von Ehrismann, S. 201–207); dies wird mittlerweile, weil sie im Kontext ironischen Sprechens stehen und es sich zumindest teilweise um ad hoc-Bildungen zu handeln scheint, kritisch reflektiert (vgl. dazu Obermaier, S. 307–309); Schubert, S. 102f.).

Stephanie Seidl

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