In dieser Ansicht sind die Strophen aller Handschriften in Entsprechung zur Strophenreihenfolge der Leitversion in der ersten Spalte angeordnet.
Die horizontale Abfolge der Handschriften (Spalten) sowie die Abfolge der Kästchenzeilen kann frei vertauscht werden. Klicken Sie auf die Kopfleiste und ziehen Sie mit gedrückter Maustaste die Spalte an den gewünschten Ort. Zum Verschieben der Zeilen greifen Sie sie links neben der Strophensigle.
Eine andere Leitversion und somit eine andere Strophenreihenfolge wählen Sie mit einem Klick auf den entsprechenden Link in der Kopfleiste.
Die Spaltenbreite kann im Einstellungs-Menü angepasst werden. Die meisten Browser erlauben auch die Verkleinerung der gesamten Seite mit STRG-Minus.
Eine Druckversion wird am unteren Bildschirmrand angeboten.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Überlieferung: unikal in C. Der pointierte Abschluss des Liedes spricht dagegen, dass Strophen fehlen; vielleicht ist Platz freigelassen, weil im Korpus fünfstrophige Lieder dominieren, wenngleich dreistrophige durchaus nicht selten sind.
Form: Kanzone mit Refrain. Metrisches Schema:
4a 3-b 5c / 4a 3-b 5c // 2c+.2d 3-e 4d 3-e 5c // 1-f+1-f+2g 2-h+2h 3g
Der c-Reim verknüpft Auf- und Abgesang formal. Die Alternation ist regelmäßig (mit tugentrîche, II,6). Der Ansatz von Binnenreimen ist über Verssymmetrie zu begründen. In R,13 kollidieren die Prinzipien Reim und Alternation (Elision).
Inhalt: Ironisches Gesprächslied. Die winterliche Natur bildet die emotionale Verfasstheit des singenden Ichs ab, das aber dennoch weitersingt, weil die Hoffnung ihm Freude spendet (I). Ein Ansatz zum Frauenpreis weicht jäh einer direkten Rede der Frau, die despektierlich als klaffen eingeführt wird und in der sie seinen Dienst als lästig abtut. Die Erwartungshaltung (Natureingang, Frauenpreis) wird schwer enttäuscht. Dass die Frau als eine ›Tugendreiche‹ schwatzt und sich zu den hochsinnigen Frauen rechnet, macht die Ironie überdeutlich (II). Sie wird verschärft davon, dass das Ich, abgesehen von seinen gleichsam auktorialen Notizen zu den Frauenreden, in seiner Werbungshaltung verharrt (vgl. auch den Refrain, von dem sich das Lied immer weiter entfernt!), was sie wiederum brüsk abwehrt, und dies abermals mit Formulierungen, deren Derbheit die Stillage des Hohen Sangs krass konterkariert und die Frau entsprechend diskreditiert (III).
Cramer, S. 187 wertet das ironische Auseinanderlaufen von Strophenargument und Refrain nicht ohne Pathos als »Auseinanderfall von Sprache und Wahrheit«. In der Tat hat die »Darstellung von Minnesang als Lügendichtung und penetranter Belästigung« einen »subversiven, ja destruktiven Zug«, der auf eine – wie ernst auch immer zu nehmende – »Desavouierung von Minnesang und Minnesängern« ausgeht (Laude, S. 17).
Intertext: Einige wenig spezifische Similien sind bei von Kraus, S. 594 verzeichnet. Den intertextuellen Horizont (Gottfried von Neifen, Neidhart) des Liedes und seiner minnelogischen Subversion erschließt Herweg, S. 282-287.
Florian Kragl