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Überlieferung: unikal in C.
Form: Kanzone mit Refrain. Metrisches Schema:
4a 5-b / 4a 5-b // .4c .4c .4c 5-b //R 2-d+2-d 2e+2e
Der Ansatz von Binnenreimen im Refrain begründet sich in der überwiegenden Vierhebigkeit in Stollen und Abgesang sowie in der Baugleichheit der zweiten Refrainzeile mit V. 1/3.
Die Verse sind überweigend regelmäßig alternierend (mit wiget > wigt für III,6 sowie aber > abr in III,5), doch nicht ohne Ausnahme (I,4, V,5, V,7; außerdem die zweisilbig männliche Kadenz in V. 10).
Inhalt: Das Lied macht seinen Argumentationsgang nicht explizit, doch ist es ein Leichtes, der blockhaften Strophenfolge argumentative Stringenz einzulesen: Nach einem winterlichen Natureingang (I) präsentiert das Ich seinen desolaten muot, der die Drangsal des Winters noch übertreffe; zerstört habe diesen eine Frau, die vil genaden hat, das Ich daran aber nicht teilhaben lässt (II). Grund dafür ist die Asymmetrie zwischen herzeleit, das sie ihm bereitwillig schenkt, und herzeliebe, die er unerwidert an sie heranträgt (III). So ergibt sich das Paradoxon, dass ihre liebenswürdige Art und ihre strahlende Schönheit ihm zum Schaden sind (IV). Die fünfte Strophe rahmt das Geschilderte und thematisiert das Singen selbstreferentiell: Das Ich entschuldigt sich dafür, dass er ihr dies singend mitteilt, was Str. I–IV zum Lied im Lied macht; weitersingen will das Ich nur, wenn sie ihn lächelnd grüßt. Der schließende Appell an die Dame, dass sie sein Leid zerstreuen möge, wird abgefangen vom Refrain, der die Persistenz von Kummer und Klage nur schwach konditional bricht.
Intertext: von Kraus, S. 578 weist auf Similien bei Gottfried von Neifen (C Neif 35–39) hin.
Florian Kragl