LDM -- Strophensynopse

›Got here, waz tu wunders an dir selven hast gescicket‹

C als neue Leitversion

J als neue Leitversion

K als neue Leitversion

k als neue Leitversion

k KonrW/HofT 19

I	k KonrW/HofT 19 = RSM ¹KonrW/7/504a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 534r

[rub %d{y|i}{#s|s}_|{e|iu}_ lieder #sint f{u|ü}n{ff|f} #vnd i#st ›Got h#erre wa{z|s}‹ daz and#er #vnd di{ß|z} daz rub] / [rub {e|ê}r#ste rub] [[1 Zu den Spezifika der handschriftlichen Überlieferung des Bars vgl. den Kommentar]]

[ini #U|3|rot]il {c|k}l{u|uo}ge mei{n#st|st}er #sprechent, daz #sie ne{#mm|m}e [del großes del][sup mich sup]el/ wu#nder·,

w{o|â}>>hine kum der l{i|ie}{ch|h}te ta{g|c}, {w|sw}a##nn nu #s{i|î}n #sch{i|î}n / g{e|ê}t #vnd#er·.

e{s|z} eni#st ni{|h}t be**#sunder·:#binnenr got h{a|â}t be#slo{#s#s|zz}en na{ch|h}t #vnd ta{g|c}. /

#P [ini %S|1|rub]ie wundernt m{e|ê}, war {#v|û}{ff|f} nu¦#st{e|ê} d{ie|iu} erd #s{o|ô} creft{i|e}cl{i|î}che /

%Ald w{o|â} got w{e|æ}r, {e[mut r mut][ins e ins]|ê} er ge#sch{u|uo}{ff|f} hell od#er h{y|i}{#mm|m}elr{i|î}che. [[1 i¬ee~i$ zweites i¬e~i aus i¬r~i gebessert]]

er wa{z|s} gewalt{i|e}c**l{i|î}che,#binnenr· d{a|â} er vil manger fr{eu|öu}den pfla{g|c}.

#P [ini %E|1|rub]r / was ald{a|â} verborge#n in der gotheit, d{ie|iu} #sich t{au|ou}ge#n bar{g|c}. /

wer #sach ie al#s{o|ô} r{i|î}chen #sar{g|c}#binnenr? [[3 i¬sarc~i stM. ›Schrein, Behälter‹ (Le II, Sp. 607).]]dar #j##nn {y|i}m wart z{u|uo} m{u^o|uo}te·, /

daz er h{y|i}{#mm|m}el #vnd erd ge#sch{u|uo}{ff|f}· #jn w{a|â}r#er m{y|i}#nne gl{u|uo}te·,

me#n{tsch|sch}, / engel, #sund#er fr{eu|öu}de#n wa#n{g|c}, vil h{o|ô}ch in go{tt|t}{z|s} h{u|uo}te·,

#jns parad{y|î}#ses / bl{u^o|uo}te.#binnenr d{i|î}n lop niema#n volreichen ma{g|c}. / [[3 i¬volreichen~i swV. ›vollständig ermessen‹ (Le III, Sp. 451).]]

M₂ Namenl 2

M₂ Namenl 2 = Schr XXXII 1; RSM ¹KonrW/7/1e

Überlieferung: München, BSB, Clm 27329, fol. 75r

Got h#e{r|rr}e, waz {t|d}u ##wnd#ers an>>dir #sel{#u|b}en h{a|â}_z|st_ ge{#sc|sch}icket. / [[3 i¬schicken~i swV. ›schaffen, bewirken, ausrichten‹ (Le II, Sp. 719).]]

C KonrW 94

C KonrW 94 = Schr XXXII 1; RSM ¹KonrW/7/1a

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 389rb

[ini G|2|rot]ot h#erre, wa{s|z} d#v wunders an dir #selben / h{a|â}#st ge#schi{k|ck}et·. [[3 i¬schicken~i swV. ›schaffen, bewirken, ausrichten‹ (Le II, Sp. 719).]]

wie gar d{i|î}n vr{o|ô}n al-/mehte{k|ch}eit mit kreften i#st v#erzwi{k|ck}et·, [[3 i¬verzwicken~i swV. ›verkeilen‹ (Le III, Sp. 323).]]

d{u^i|iu} / #sich h{a|â}t v#er#stri{k|ck}et·#binnenr #s{e|ê}re in der {e|ê}we{k|ch}eite d{i|î}n.#· /

dr{i|î}#ualt in ein gedr#vnge#n #vn#d einlich in dr[mut n mut][ins {u^i|iu} ins] / geflohte#n· [[1i¬ dru^i~i$ i¬u~i gebessert aus i¬n~i]] [[3 i¬dringen~i stV. ›weben, flechten‹ (Le I, Sp. 464).]]

bi#st d#v: der #stri{k|c} h{a|â}t allen #sin w#er/l{i|î}chen {#v|ü}b#er<<vohte#n·.[[3 i¬der stric ...~i$ Gemeint ist: ›Dieses (geflochtene) Band (nämlich die Trinität) hat jegliche Verstandesleistung besiegt‹, ist also rational nicht begreifbar.]]

nie gedanke mohte#n·#binnenr ge-/breche#n in die b{u^i|ü}nde #s{i|î}n·. [[3 i¬bunt~i stM. ›das Zusammengebundene‹ (Le I, Sp. 384).]]

#s#vnder ende #vn#d / {a|â}ne #vr#spr#vnc w►#c|as◄ ie d{i|î}n lebende ma#ie#st{a|â}t·, /

d{u^i|iu} #sich #vnder<<mi#schet h{a|â}t·#binnenr mit dr{i|î}n #per#s{o|ô}ne#n // va#ste·

#vn#d ein got i#st {a|â}n #vnder<<#scheit b{i|î} dr{i|î}er / bilde la#ste·. [[3 i¬last~i stM. ›Masse, Menge, Fülle‹ (Le I, Sp. 1836).]]

#sich v[ho l ho]aht an ir ein dr{i|î}#ualt r{i|î}s ie / zeime ganzen a#ste·, [[3 i¬ir~i bezieht sich auf i¬ma#ie#st{a|â}t~i (V. b¬7~b).]]

der mit #s{i|î}me gla#ste· / #binnenr g{i|î}t endel{o|ô}#ser wunne #sch{i|î}n·. /

J KonrW 4

J KonrW 4 = Schr XXXII 1; RSM ¹KonrW/7/1b

Überlieferung: Jena, ThULB, Ms. El. f. 101, fol. 102ra

[ini G|2|blau]ot herre, waz du wunders / an dir #selber h{a|â}{s|st} ge#schicket·. / [[3 Die Form i¬h{a|â}s~i (2. Sg. Ind. Präs.) ist sowohl im Obd. als auch im Md. belegt (Weinhold, Mhd. Gramm. § 394).]] [[3 i¬schicken~i swV. ›schaffen, bewirken, ausrichten‹ (Le II, Sp. 719).]]

wie gar d{i|î}n vr{o|ô}n alme{ch|h}t{i|e}cheit / m{y|i}t kreften i#st v{u^o|e}r<<{tzw|zw}icket·, [[3 i¬verzwicken~i swV. ›verkeilen‹ (Le III, Sp. 323).]]

%D{ie|iu} / #sich h{a|â}t ge**#stricket·#binnenr %S{e|ê}re in der {e|ê}w{i|e}c/heite d{y|î}n.

%[ini D|1|rot]r{i|î}valt an {ey|ei}n gedr#vn/gen #vnde {ey|ei}nlich an dr{y|î} gevl{u|o}{ch|h}te#n· / [[3 i¬dringen~i stV. ›weben, flechten‹ (Le I, Sp. 464).]] [[3 i¬gevl{u|o}chte#n~i$ Im Part. Prät. der stV. der Klasse IIIb kommt i¬u~i anstelle von i¬o~i als Wurzelvokal vor (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § M 78, Anm. 2).]]

%Bi#stu·: der #stric h{a|â}t allen #s{y|i}n werl{i|î}/chen {#v|ü}ber<<v{u|o}{ch|h}ten·. [[3 i¬der stric ...~i$ Gemeint ist: ›Dieses (geflochtene) Band (nämlich die Trinität) hat jegliche Verstandesleistung besiegt, ist also rational nicht begreifbar‹.]]

%Nie gedanken / m{#v^o|ö}{ch|h}ten·#binnenr %Gebrechen in die b{#v|ü}nde / #s{y|î}n. [[3 i¬bunt~i stM. ›das Zusammengebundene‹ (Le I, Sp. 384).]]

%[ini S|1|blau]#vnder ende #vnde {a|â}n #vr#sprinc / was _|i_e· d{i|î}n lebende ma#ie#st{a|â}t·,

%D{ie|iu} / #sich #vnder<<mi#schet h{a|â}t·#binnenr %Mit dr{y|î}n / per#s{o|ô}nen va#ste·

%#Vnde i#st {ey|ei}n got {a|â}n / #vnder#scheit b{y|î} dr{y|î}er bilde la#ste·. [[3 i¬last~i stM. ›Masse, Menge, Fülle‹ (Le I, Sp. 1836).]]

%Sich / vla{ch|h}t an ir {ey|ei}n dr{y|î}valt r{i|î}s ie {tz|z}{#v^o|uo} / {ey|ei}me gan{tz|z}en a#ste·, [[3 i¬ir~i bezieht sich auf i¬ma#ie#st{a|â}t~i (V. b¬7~b).]]

%Der m{y|i}t #s{y|î}me / gla#ste·#binnenr %G{i|î}t endel{o|ô}#ser wunnen / #sch{y|î}n. /

K KonrW 1

K KonrW 1 = Schr XXXII 1; RSM ¹KonrW/7/1d

Überlieferung: Basel, UB, B XI 8, fol. 161v

[rub Conrad##us de %w[ho i ho]rceb##urc· rub] /

[ini G|2|rot]ot herre, w#c du ##wnders an / dir #selber h{a|â}#st ge#schi{k|ck}et·. / [[3 i¬schicken~i swV. ›schaffen, bewirken, ausrichten‹ (Le II, Sp. 719).]]

wie gar d{i|î}n fr{o|ô}ne almeht{i|e}cheit / mit {c|k}ref{h|}ten i#st f{#u^i|e}r<<zwicket·, / [[??? laut Handbuch kein Ausgleich von v/f im Morphemanlaut, gilt das wirklich auch für Wortbildungsmorpheme wie hier?]] [[3 i¬verzwicken~i swV. ›verkeilen‹ (BMZ III, S. 958).]]

die #sich h{a|â}t f{#v^i|e}r#stricket·#binnenr [[3 i¬die~i$ ist die md. Nebenform des Artikels i¬diu~i (Nom. Sg. Fem.) (h¬25~hMhd. Gramm. § M 44).]]#s{e|ê}re in / der {e|ê}w{i|e}{k|ch}eite d{i|î}n##·. [[??? sind das puncti elevati?]]

[ini %{T|D}|1|rub]r{i|î}valt i#n>>ein / gedrungen #vn#d einlich in>>dr{#v^i|iu} / geflohten· [[3 i¬dringen~i stV. ›weben, flechten‹ (Le I, Sp. 464).]]

bi#st d{#v^i|u}: der #stric h{a|â}t / alle dinc mit kreften {#v|ü}b#er/fohten·. [[3 i¬alle~i$ Im Akk. Pl. Neutr. ist die Endung -i¬e~i anstelle von -i¬iu~i im Obd. belegt (h¬25~hMhd. Gramm. § M 29).]]

nie gedenke mo/hten·#binnenr [[3 i¬gedenke~i$ Der Pl. zu i¬gedanc~i kann Umlaut aufweisen (h¬25~hMhd. Gramm. § M 7, Anm. 2).]]gebrechen in>>die / ##wnd#er d{i|î}n##·.

[ini %S|1|rub]under / ende #vn#d {o|â}ne #vr#spr//#vnc was ie d{i|î}n lebende_r|_ ma/{g|j}e#st{a|â}t·,

die #sich #vnd#er<<mi#schet h{a|â}t·#binnenr / [[3 i¬die~i$ ist wiederum die md. Nebenform des Artikels i¬diu~i (hier Nom. Sg. Fem.) (h¬25~hMhd. Gramm. § M 44).]]mit dr{i|î}n #per#s{o|ô}nen va#ste· –

an>>der / got i#st {a|â}ne #vnder<<l{a|â}{s|z} in dr{i|î}{g|}er / bilde la#ste·. [[3 i¬last~i stM. ›Masse, Menge, Fülle‹ (Le I, Sp. 1836).]]

#sich flaht an im ein / dr{i|î}valt r{i|î}s {#v|û}{s|z} [mut r mut][ins e ins]ime ganzen a#ste·, / [[1 i¬eime~i$ i¬e~i aus i¬r~i gebessert]] [[3 i¬im~i bezieht sich hier wohl auf i¬last~i im vorhergehenden Vers.]]

der mit #s{i|î}me gla#ste·#binnenr g{i|î}t ende/l{o|ô}#ser w_i|u_nnen #sch{i|î}n. /

k KonrW/HofT 20

II	k KonrW/HofT 20 = RSM ¹KonrW/7/504a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 533vb

[rub Ander dr{u|iu} in d{y|i}#sem rub] / [rub t{o|ô}n rub] [[1 Am Rand, ebenfalls in roter Schrift: i¬daz and#er~i. Vgl. dazu den Kommentar zur Überlieferung dieses Strophenbars]]

[ini G|2|rot]%Ot h#erre, wa{s|z} / du wund#ers an dir / #selber h{a|â}#st ge#schicket·. [[3 i¬schicken~i swV. ›schaffen, bewirken, ausrichten‹ (Le II, Sp. 719).]]

wie / gar d{i|î}n fr{o|ô}n alme{ch|h}t{i|e}{k|ch}eit / mit creften i#st v#erzwicket·, / [[3 i¬verzwicken~i swV. ›verkeilen‹ (Le III, Sp. 323).]]

#vnd d{ie|iu} #sich h{a|â}t ge**ricket#binnenr / [[3 i¬ricken~i swV. ›einschließen‹ (Le II, Sp. 421).]]tie{ff|f} in die {e|ê}w{i|e}{k|c}{|h}eite d{i|î}n. /

#P [ini G|1|rub]ot her#re, in ein dr{y|i}l{i|î}che#n, / gan{cz|z} in einen got geflo{ch|h}-/ten·,

du bi#st der #stri{ck|c},#binnenr der / alle #si{ck|g} h{a|â}t w#erl{i|î}ch {u|ü}b#erfo{ch|h}te#n·. / [[3 Gott als Band, das alle anderen Siege noch übertreffe, zu beschreiben, erscheint selbst im Kontext der häufig sehr abstrakten Trinitätsmetaphorik wenig sinnvoll. ]]

geden{ck|k} {y|i}m ni{|h}t en**mo{ch|h}te#n#binnenr /gebrechen in die hende #s{i|î}n. /

#P [ini G|1|rub]ot h#err, {o|â}n end, {o|â}n #vnder/#scheit in #s{i|î}ner werde#n ma#ie#s/t{a|â}t·

#vnd der #sich #vnder/mi#schet h{a|â}t#binnenr in dr{y|î} #per#s{o|ô}n gar / fa#ste,

Got va{tt|t}er, #s{o|u}n, / heil{i|e}ger gei#st #jn dr{y|î}er / bilde la#ste·: [[3 i¬last~i stM. ›Masse, Menge, Fülle‹ (Le I, Sp. 1836).]]

z{u|uo} dir bar{g|c} #sich / ein dr{y|î}falt ric_h|{k|}_ z{u|uo} einem / gan{cz|z}en a#st_|e_·, [[2 i¬ric~i MLK i¬aste~i MLK]][[3 i¬ric~i stM. ›Band‹ oder auch ›Stange‹ (Le II, Sp. 415), wohl verlesen aus i¬rîs~i (vgl. die Parallelüberlieferung in C, J, Bt¬3 ~tund K).]] [[??? Metrik]]

der #vns mit / #s{i|î}nem gla#ste·#binnenr br{a|â}{ch|h}t ende-/l{o|ô}#sen ber_|n_de#n #sch{i|î}n. / [[2 i¬bernden~i MLK]]

k KonrW/HofT 21

III

III	k KonrW/HofT 21 = RSM ¹KonrW/7/504a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 535ra

[ini G|1|rot]%Ot h#erre, ein #sch{o|e}pfer, / den ich h{o|ô}{h|ch} ob allen dingen / {b|p}[sup r sup]{y|î}#se·,

du bi#st ein br{u|û}ner ju#n-/gelin{g|c} #vnd ein alt<<h#erre gr{y|î}-/#se·, [[3 i¬altherre~i swM. ›würdevoller Greis‹ (MWB I, Sp. 2186).]]

der #sich z{u|uo} einer #sp{y|î}-/#se·#binnenr g{i|î}_b|t_ #vns vil arme#n te=/gelich. [[2 i¬gît~i MLK]]

#P %Flei#sch #vnde bl{u^o|uo}t / #s{i|î}n ve{tt|t}erl{i|î}che{s|z} wort i#st / d{o|u}rch #vns worde#n;·

d{ie|iu} b{ey|ei}de-/#sa{mp|m}t, d{ie|iu} nie{ß|z}en wir n{a|â}ch / {c|k}ri#stenl{i|î}chem orde#n·,

re{ch|h}t / als die jude#n morde#n#binnenr begun-/den an dem {c|k}r{u|iu}{cz|z}e dich. /

#P [ini %D|1|rub]er ie was got #vnd {y|i}#mm#er / i#st {o|â}n anfan{g|c}, end #vnd {a|â}ne / #schra#n{cz|z}, [[3 i¬schranz~i stM. ›Wunde, Scharte, Loch‹ (Le II, Sp. 787).]]

%S{o|ô} daz #s{i|î}n gotheit / bl{y|î}bet gan{cz|z}·#binnenr gar {o|â}ne #s{e|ê}r / d{a|â} z_u|wi_#schen·: [[2 i¬zwischen~i MLK]]

d{a|â} mi{tt|t}e wir / die arme#n #siechen #s{e|ê}len w{y|i}d#er / fr{y|i}#sche#n.

%S{o|ô} #st{e|ê}t daz {o|ô}#ster=/l{i|î}che lamp dort {#v|û}{ff|f} de_m|n_ / fr{o|ô}ne#n ti#schen·, [[2 i¬den~i MLK]] [[3 i¬vrôn~i Adj. ›heilig‹ (Le III, Sp. 529).]]

daz d{a|â} z{u|uo} / br{o|ô}te mi#schen#binnenr #s{i|î}n heil{i|e}{k|ch}eit // beg{y|i}nnet #sich·. /

k KonrW/HofT 22

IV	k KonrW/HofT 22 = RSM ¹KonrW/7/504a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 535rb

[ini G|1|rot]%Ot wil am jun_|g_#ste#n #s{i|î}ne#n / t{o|ô}t {h|}erzeuge#n den vil arme#n, /

{ee|ê} daz #sie in d#er helle m{u^e|üe}{#s#s|z}en / {e|ê}w{i|e}cl{i|î}ch erwarme#n·.

daz l{a|â}{#s#s|z} / dich, fr{aw|ouw}, erbarme#n,#binnenr du / milte m{u|uo}t#er {#v|û}{#s#s|z}#erkorn.

#P [ini {%W|sw}|1|rub]a##nn / got #s{i|î}n r{o|ô}#senfarwe{s|z} bl{u^o|uo}t / an dem geri{ch|h}t enbl{o^e|œ}{#s#s|z}et,

daz / #sol mit d{i|î}ner br{u^e|ü}#ste milche / werden ab gefl{o|œ}{#s#s|z}et

#vnd / {ee|ê} _w|d_a##nn #vns v#er**#st{o|œ}{#s#s|z}et·#binnenr [[2 i¬dann~i MLK]]von / {y|i}m #s{i|î}n gr{y|i}#mm{i|e}cl{i|î}ch#er zorn. /

#P [ini %E|1|rub]{y|i}{a|â}, wie ma{g|c} #vns {y|i}#mm#er / l{ey|ei}t von d{y|î}nem lieben kin{d|t} / ge#schehen·,

{w|sw}a##nn du in l{a|â}#st / d{i|î}n br{u^e|ü}#st an**#sehen·,#binnenr #vnd er / dich #s{i|î}n f{u|ü}n{ff|f} wunde#n·,

die / er #s{o|ô} hart {h|}#erarnet h{a|â}t·, daz / #sie in #swanger funden·? [[3 i¬swanger~i$ wahrscheinlich in der Bedeutung ›bedeckt mit etw.‹ (hier den Wunden), vgl. dazu die ähnlich gelagerten Bedeutungen im Bezug auf i¬anger~i oder i¬heide~i in BMZ II/2, S. 805.]]

#s{i|î}n / rein #vrkunde, daz h{a|â}t dort / #vns {e|ê}w{i|e}cl{i|î}ch enb{o|u}nd#en.

hil{ff|f}, / daz z{u|uo} alle#n #stund#en#binnenr an #vns / #s{i|î}n t{o|ô}t n{i|î}t werd v#erlorn. /

k KonrW/HofT 23

V	k KonrW/HofT 23 = RSM ¹KonrW/7/504a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 534v

[ini #J|3|rot]%Ch lob dich, fr{aw|ouw} ob allen fr{auw|ouw}e#n, daz du got geb{e|æ}re, #/ [[1 Am linken oberen Blattrand in rot: i¬daz funft~i, vgl. dazu den Kommentar]]

de{z|s} / to{ch|h}t#er #vnd de{z|s} m{u|uo}t#er du in gan{cz|z}er k{u|iu}#scheit w{#e|æ}re·,

#s{o|ô} daz dir / ni{ch|h}te #sw{e|æ}re#binnenr was aller b{u|ü}rde#n h{eu|ou}bet<<la#st.

#P den {t|d}ort d_ie|er_ / h{y|i}{#mm|m}el ni{|h}t begrei{ff|f} no_|ch_ h{y|i}e daz er{de|t}<<ger{u^e|ü}#ste·, [[2 i¬der~i MLK]] [[2 i¬noch~i MLK]] [[3 i¬ertgerüste~i stN. ›Erdgebäude, Erde‹ (Le I, Sp. 683).]]

der wolte d{i|î}n / gefange#n #s{i|î}n mit fr{y|î}er m{u^o|uo}tgel{u|ü}#ste·. [[3 i¬muotgelust~i stM.F. (hier stF.) ›Verlangen‹ (Le I, Sp. 2246).]]

#s{o|ô} wol der enge#n br{u|ü}#ste·,#binnenr /dar {#j|î}{#nn|n} #sich bar{g|c} der h{o|ô}he ga#st,

#P [ini %D|1|rub]e{z|s} #selben h{e|ê}r al-/me{ch|h}t{i|e}{k|ch}eit i#st allen r{ie|i}#sen {u|ü}ber<<gr{o|ô}{ß|z}·.

d_a|e_r {y|i}n d{i|î}n her{cz|z}e / #sich ver#sl{o|ô}{#s#s|z}#binnenr· [[2 i¬der~i MLK]]me#n{t#sch|sch}e#n[sup l{i|î}ch sup] hie be#sunder·,

#vnd dort z{u|uo} h{y|i}{#mm|m}el #sa{m-/m|m}e#nthaft· #s{i|î}n gotheit ie dar #vnd#er.

%S{i|î}n wort b{y|î} dir z{u|uo} flei#sche / wart von #s{i|î}nes gei#st{z|es} zund#er·.

{ey|ei}, fr{auw|ouw}e, durch d{y|i}{ß|z} wunder#binnenr· /dir h{o|ô}hes lobes nie gebra#st! #/ /

Kommentar

Überlieferung: Die Sangspruchstrophe ist (mit B3 KonrW 3 et al.) die am breitesten und am frühesten tradierte des Hoftons Konrads: Sie findet sich in der Basler Rolle (B₃) vom Ende des 13. Jahrhunderts, in K (um 1300) und, als anonymer einzeiliger Marginaleintrag, in M₂ (13./14. Jahrhundert). In C ist sie die erste echte Strophe des Ton-Korpus, in J steht sie darin an vierter Position. Eingang gefunden hat die Strophe außerdem in zwei jüngere Barbildungen: In k ist sie Teil eines Fünferbars, das alle geistlichen Hofton-Sprüche Konrads in der Reihenfolge von C aufgreift und diese um eine Eingangsstrophe ergänzt. m₂ tradiert sie als Mittelstrophe eines Dreierbars, das von B3 KonrW 2 et al. abgeschlossen wird.

Form: .7-a .7-a (.)3-a+.4b / .7-c .7-c (.)3-c+.4b // (.)8*7d (.)4d+.3-e / .7-e .7-e (.)3-e+.4b (Konrad von Würzburg, Hofton),
Tonkommentar

Inhalt: Gebetsstrophe, die Gott anruft, seine Allmacht, seine Ewigkeit sowie seine Dreifaltigkeit preist und sich dazu traditioneller theologischer Bilder bedient: dem Verflochtensein der drei göttlichen Personen zu einem Band und dem aus drei untrennbaren Zweigen bestehenden Ast. Konrad führt beide Bilder in die deutschsprachige Lyrik ein (dazu Kern, S. 210, 254–256) und richtet an ihnen die sprachlich-formale Konzeption der Strophe aus: Im Abgesang nämlich werden, wie Miedema, S. 152f. zeigt, die drei den Text bestimmenden Themen Allmacht, Ewigkeit und Trinität Gottes zu einem »kunstvoll geflochtene[n], harmonische[n], durch die Verbindung der drei Aspekte in den drei formalen Bestandteilen des Spruches in sich geschlossene[n] (unzertrennbare[n]) und dennoch dreigeteilte[n], ›dreieinige[n]‹ Ganze[n].«

Stephanie Seidl