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Überlieferung: unikal in C.
Form: 4-a 4-b 4c / 4-a 4-b 4c // 4-d 4-d 4-d 6c
Zur Gruppe der vierhebigen Strophenformen mit Dreivers-Stollen im Korpus Gottfrieds vgl. Kuhn, S. 47f.
Inhalt: Die Liebesklage dehnt die Gattungskonventionen der Minnekanzone: Das Ich kündigt der Geliebten in Str. V den Dienst auf.
Der Natureingang in I zählt Elemente der Frühlingsnatur auf, die erst ab I,4 als Imagination in winterlicher Gegenwart deutlich werden. Die ander not (I,6), die das Ich im Abgesang thematisiert, ist natürlich Liebeskummer; das Ich redet hier die Minne an, die den Dienst des Ichs buͤssen soll (I,9). Der verderbte letzte Vers der Strophe ist als Schreiberfehler nach der Zeilengrenze plausibel. II ist geprägt durch die Herzmetaphorik und die verschachtelte Syntax. Auch hier redet das Ich die Minne an: Es beklagt, dass die Geliebte es nicht liebt, und bittet die Minne um Hilfe. Im Mittelpunkt der Str. III steht die Bildlichkeit der Liebe als wunde (III,7), für deren Heilung der rosvarwen munde (III,9) der Geliebten nötig ist. Hier geht der verderbte Vers (III,7) wohl auf ein Missverständnis der Syntax zurück. IV ist ein allgemeiner Frauenpreis, der die positive Wirkung der Frauen hervorhebt. In Str. V reflektiert das Ich sein bisheriges, im Sinne eines Liebesdienstes erfolgloses Singen, und kommt zu dem Schluss, das Singen und die Geliebte hinter sich zu lassen. Der barsche Abschluss des Lieds – das Ich meint, als wilder heiden (V,9) hätte es die Liebe bas genossen (V,10; Eder, S.185, Anm. 28, spricht von einem »Unmutstopos«) – bestätigt die Hohe Minne letztlich als ethisches Konzept.
Simone Leidinger