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Überlieferung: unikal in C.
Form: .4a .7b / .4a .7b // .4c .4x .7c
I,7 ist überfüllt.
Inhalt: Die fünf Strophen des Lieds setzen thematisch unterschiedliche Schwerpunkte. Die ältere Forschung, die nach einer stringenten Gedankenentwicklung gesucht hat, hat Str. IVf. wiederholt als unecht aus dem Lied aussortiert (vgl. von Kraus, S. 102f.).
Str. I ist ein Winter-Natureingang, der in zwei selbstreflexive rhetorische Fragen danach mündet, warum das Ich den Winter statt seines vergeblichen Liebesdiensts beklagt. Den beständigen Dienst unabhängig vom Lohn stellt das Ich in Str. II aus; der Aufgesang der Strophe ist dabei geprägt von inhaltlichen Gegensätzen, die in parallele oder chiastische Satzkonstruktionen gefasst sind. Str. III ist eine Preisstrophe. Sie ist gegliedert in die wiederholte Anrede und Nennung Gottes im Aufgesang und einen Abgesang, in dem das Ich die vorher genannte gewalt Gottes (III,4) im Wunsch auf sich überträgt, die Geliebte mit gewalt (III,6) anzusehen; die Metonymie grawes har (mit den oͮgen clar der Geliebten im Reim verbunden) kann dabei als plötzlicher Stilwechsel unfreiwillig komisch wirken. Str. IV setzt sich aus Tageliedmotiven zusammen. von Kraus, S. 103, bezeichnet sie als »abwegig, abgeschmackt und in Zusammenhang mit den vorhergehenden, der Geliebten gewidmeten Strophen indiskret.« Die abschließende Str. V thematisiert, inwiefern die Liebe für die Dame oder das Ich ungesunt (V,3) sein könnte. Die Strophe ist in sich nicht eindeutig. V,5f. scheint eine Variation des Unsagbarkeitstopos zu sein (›von Liebe weiß ich nichts zu sagen: mir wurde so eine Liebe niemals mehr zuteil‹?). Daher überlegt von Kraus, ob auch V,4 elliptisch und auf das Singen bezogen sein könnte (ebd.: ›was schadet es ihr, daß ich im Lied rühme, daß sie schœne und dâ bî lôs ist‹). V,7 ist eventuell analog zu III,7 als Schwur gedacht: Das Ich würde, um erhört zu werden, gerne ein gluͤndes isen tragen (V,7).
Simone Leidinger