LDM -- Strophensynopse

Konrad von Würzburg, ›Willekomen si du̍ zit‹

C KonrW 82

I	C KonrW 82 = Schr XXIX 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 388vb

[ini W|2|rot]illekome#n #s{i|î} d{u^i|iu} z{i|î}t·,

d{u^i|iu} mit #spilnder / g{u^e|üe}te·

man{i|e}ge#m h#erzen fr{o^ei|öu}de g{i|î}t

#vn#d h{o|ô}{h|ch}-/gem{#v^e|üe}te·!

heide in liehter varwe l{i|î}t·

#vn#d / in t{o^vw|ouw}es fl{u^e|üe}te·,

vogel #singent wid#er<<#str{i|î}t· /

{#v|û}{s|z} der b{o^v|ou}me bl{u^e|üe}te·.

#refr %helfent alle enpf{a|â}-/hen·

mir den wu#nne{k|c}l{i|î}che#n meien, der be-/ginnet n{a|â}hen·!

C KonrW 83

II	C KonrW 83 = Schr XXIX 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 388vb

[ini W|2|rot]inter h{a|â}t ein ende<<zil·:

d#c #sint liebe [[3 i¬liebe~i$ Im Nom./Akk. Pl. Neutr. ist die Endung -i¬e~i anstelle von -i¬iu~i im Obd. belegt (h¬25~hMhd. Gramm. § M 29).]] / m{e|æ}re·,

die [[3 i¬die~i$ md. Form zum Art. i¬diu~i im Nom. u. Akk. Pl. Neutr.]] vil man{i|e}ges h#erzen #spil·

ma-/chent wu#nneb{#e|æ}re·.

meien<<z{i|î}t #vns komen / wil·

aller #sorge#n l{e|æ}re·,

doch #sint fr{ow|ouw}e#n be{#s-/#s|zz}er vil·

#vns f{u^i|ü}r #sende #sw{e|æ}re·.

#refr %helfent· [refr || alle enpf{a|â}-/hen· refr]

[refr || mir den wu#nne{k|c}liche#n meien, der be-/ginnet n{a|â}hen·! refr]/

C KonrW 84

III

III	C KonrW 84 = Schr XXIX 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 388vb

[ini M|2|rot]an #sol mi#nne{k|c}l{i|î}che [[3 i¬mi#nne{k|c}l{i|î}che~i$ Im Nom./Akk. Pl. Neutr. ist die Endung -i¬e~i anstelle von -i¬iu~i im Obd. belegt (h¬25~hMhd. Gramm. § M 29).]] w{i|î}{b|p}·

f{u^i|ü}r die bl{#v^o|uo}m#en / #sch{ow|ouw}en·.

w{i|î}{b|p} #sint mannes leit<<v#ertr{i|î}{b|p}·, /

d#c in h{a|â}t v#erh{ow|ouw}en·.[[3 i¬verhouwen~i stV. ›beschädigen, verletzen‹ (Le III, Sp. 132).]]

ell{u^i|iu} cr{e|ê}at{##u|û}re, #schr{i|î}{b|p}· [[3 i¬schrîben~i stV. hier ›nennen‹ (Le II, Sp. 795).]]

lo{b|p} / dien reine#n fr{ow|ouw}e#n·

#vn#d pr{i|î}#s ir w#erden l{i|î}{b|p}·

vor / gebl{#v^e|üe}mte#n {o^vw|ouw}en·.

#refr %helfent alle [refr #etc#abbr· || enpf{a|â}-/hen· refr]

[refr || mir den wu#nne{k|c}liche#n meien, der be-/ginnet n{a|â}hen·! refr]

Kommentar

Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist unikal in C überliefert.

Form: 4a 3-b / 4a 3-b / 4a 3-b / 4a 3-b //R 3-c 4-d+3-c.

Nichtstollige Strophe aus vier Blöcken zu je zwei Versen, die um einen Refrain erweitert ist.

Inhalt: Allgemeines Minnelied: Str. I bringt einen sommerlichen Natureingang, Str. II stellt die von den Frauen geschenkte Freude über die vom Frühling vermittelte, Str. III schließlich preist das weibliche Geschlecht.

Manuel Braun / Stephanie Seidl