LDM -- Strophensynopse

Konrad von Würzburg, ›Minen muͦt‹

C KonrW 80

I	C KonrW 80 = Schr XXVIII 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 388va

[ini M|2|blau]{i|î}nen m{#v^o|uo}t·

h{a|â}t d{u^i|iu} mi#nne·#binnenr #s{e|ê}re enz#v#nt·, /

als ein gl{u^o|uo}t·

ich en**brinne·#binnenr zaller #st#v#nt·. /

#vnge**winne·

#sint mir inne·#binnenr worden k#v#nt·. /

k{#v^i|ü}n{i|e}ginne·,

m{i|î}ne #sinne·#binnenr t{u^o|uo} ge#sunt·!

h{o|ô}h#er / fr{o^ei|öu}den f#vnt·

#sende i#n m{i|î}nes h#erzen grunt;· /

ich bin in de#n t{o|ô}t v#er**wunt·:

d#c tet mir / d{i|î}n r{o|ô}ter m#vnt·. /

C KonrW 81

II	C KonrW 81 = Schr XXVIII 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 388va

[ini F|2|blau]r{ow|ouw}e m{i|î}n·,

d#v v#er**k{e|ê}re·#binnenr m{i|î}ne leit! [[3i¬ m{i|î}ne~i$ Im Nom./Akk. Pl. Neutr. ist die Endung -i¬e~i anstelle von -i¬iu~i im Obd. belegt (h¬25~hMhd. Gramm. § M 29).]] [[3 i¬leit~i stN., zur Verwendung im Plural vgl. BMZ I, S. 981.]]·

l{a|â} / mir #s{i|î}n·

fr{o^ei|öu}den l{e|ê}re·#binnenr vil bereit·.

pr{i|î}s / #vn#d {e|ê}re·

dir vil h{e|ê}re·#binnenr #s{i|î} ge#seit·.

iem#er m{e|ê}re· / [[3 i¬iem#er m{e|ê}re~i ist gemeinsames Satzglied einer Konstruktion Apokoinu.]]

d{i|î}n lop #s{e|ê}re#binnenr werde breit·,

#s{i|î}t d{i|î}n name / treit·

h{o|ô}h#er w{i|î}be w#erde{k|ch}eit·.

{a|â}ne wandels / g#vnterfeit [[3 i¬gunterfeit~i stN. ›das Falsche, Unechte‹ (Le I, Sp. 1783).]]·

zieret dich der t#vgende [exp [del k del] exp] / kleit·. /

Kommentar

Überlieferung: Das zweistrophige Lied ist unikal in C überliefert.

Form: 2a 2-b+2c 2a 2-b+2c / 2-b 2-b+2c 2-b 2-b+2c // 3c 4c 4c 4c

Interpretiert man wie hier die Form als stollig, entspricht das Verhältnis des Abgesangs zu den Stollen nicht den gewohnten Proportionen (Brauneck, S. 25f.). Strophensymmetrische Gründe rechtfertigen immerhin die Annahme von Binnenreimen im jeweils zweiten und vierten Vers der Stollen, für die auch das Fehlen des Reimpunktes nach sere in II,8 spricht. Nichtsdestotrotz ist es auch denkbar, die Strophe als nicht-stollig gebaut aufzufassen (so Essen, S. 39).

Inhalt: Minneklage, die zahlreiche Appelle an die Dame enthält, das Leid des Sprechers zu beenden.

Manuel Braun / Stephanie Seidl