LDM -- Strophensynopse

Konrad von Würzburg, ›Jarlanc wil du̍ linde von winde sich velwen‹

C KonrW 77

C KonrW 77 = Schr XXVII 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 388va

[ini #I|2|rot]{a|â}rlanc wil d{u^i|iu} linde·#binnenr [[3 i¬jârlanc~i Adv. ›zu dieser Jahreszeit‹ (Le I, Sp. 1474).]]vo#n winde·#binnenr #sich velwe#n·, / [[3 i¬velwen~i swV. ›fahl werden‹ (Le III, Sp. 61).]]

d{u^i|iu} #sich vor dem walde·#binnenr ze balde·#binnenr kan #selwe#n·. / [[3 i¬selwen~i swV. ›entfärben‹ (Le II, Sp. 873).]]

tr{u|û}re#n {#v|û}f d#er heide·#binnenr mit leide·#binnenr man {#v^e|üe}bet·: /

#s#vs h{a|â}t mir d{u^i|iu} mi#nne·#binnenr die #sinne·#binnenr betr{u^e|üe}be[ho t ho]·./

C KonrW 78

C KonrW 78 = Schr XXVII 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 388va

[ini M|2|rot]ich h{a|â}nt #sende wu#nde_|n_·#binnenr [[2 i¬wunden~i Schr]]ge**b#vnde#n·#binnenr ze>>#sor-/gen;·

die m{#v^o|uo}{s|z} ich vo#n #schulde#n·#binnenr n#v dulde#n·#binnenr /v#erborge#n·.

d{u^i|iu} mit #spilnde#n {o^v|ou}gen·#binnenr vil t{o^v|ou}gen· #binnenr / mich #s{e|ê}ret·,

d{u^i|iu} h{a|â}t m{i|î}n leit n{u^iw|iuw}e·#binnenr mit / r{u^iw|iuw}e#binnenr [[3 i¬riuwe~i stF., hier ›Kummer, Schmerz, Leid‹ (Le II, Sp. 473).]]gem{e|ê}ret·./

C KonrW 79

III

C KonrW 79 = Schr XXVII 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 388va

[ini G|2|rot]en{a|â}de, fr{ow|ouw}e reine·!#binnenr d#v meine·#binnenr [[3 i¬meinen~i swV. ›sich wohlwollend gegenüber jmd. zeigen, auch: jmd. lieben‹ (Le I, Sp. 2080).]]mich / arme#n·!

l{a|â} dich m{i|î}ne#n #smerze#n·#binnenr vo#n her/zen·#binnenr erbarme#n·!

m{i|î}n gem{#v^e|üe}te en**binde·/#binnenr ge**#swinde·#binnenr vo#n leide·!

{#v|û}{s|z} der mi#nne f{u^i|iu}re·#binnenr d{i|î}n / #st{u^i|iu}re#binnenr [[3 i¬stiure~i stF. ›Unterstützung, Gabe‹ (Le II, Sp. 1203).]]mich #scheide·!/

Kommentar

Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist unikal in C überliefert.

Form: Wenn man, veranlasst vom daktylischen Rhythmus, vier binnengereimte fünfhebige Verse ansetzt, ergibt sich eine nicht-stollige paargereimte Strophe: 3-a+.1-a+.1-b 3-c+.1-c+.1-b / 3-d+.1-d+.1-e 3-f+.1-f+.1-e

Inhalt: Minneklage, die das vom Winter verursachte Leid auf das des Liebenden abbildet (Str. I), die Klage dann als Minneklage engführt (Str. II) und mit einem Appell des Sprecher-Ich an die Dame endet, seinen Kummer zu wenden (Str. III).

Manuel Braun / Stephanie Seidl