LDM -- Strophensynopse

Konrad von Würzburg, ›An lu̍ten hat du̍ gotes kraft‹

k KonrW/Aspis 16

I	k KonrW/Aspis 16 = RSM ¹KonrW/5/503a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 508rb

[rub %ein an rub]/[rub d#er{s|z} im a#sp{y|i}{#s#s|s} rub] /

[ini I|3|rot]ch la{g|c} / eins na{ch|h}t{z|s} in #sl{a|â}{ff|f}es g{ie|i}r·. /

mir was i#n m{y|î}ne#m m{u^o|uo}te·,

wie / daz #s{o|ô} m{y|i}#nn{i|e}cl{i|î}chen bl{u^o|uo}te·

ein / b{au|ou}m vo#n h{o|ô}her art·;

d#er tr{u|uo}{g|c} / #s{o|ô} da#nn {#v|û}{ff|f} #s{i|î}ner fart· [[3 i¬{#v|û}{ff|f} #s{i|î}ner fart~i$ wohl vergleichbar mit der Wendung i¬ûf der vart~i ›bei dieser Gelegenheit, da‹ (Le III, Sp. 25).]]

xij / e#st in wu#nn{i|e}cl{i|î}cher zu{ch|h}t, #P /

[ini %D|1|rub]{a|â} von er wol>>behaget / mir·.

er he{tt|t} in #s{i|î}ner h{u^o|uo}te· /

wol zw{ey|î} #vnd f{u|ü}nfcz{i|e}{g|c} ne#ster / g{u|uo}te·,

{#v|û}{ß|z} den nie k{ey|ei}ne{s|z} w►#er|ar◄t, [[??? Eigene Auszeichnung für hochgestelltes 'ar']] /

e{s|z} he{tt|t} doch #s{y|i}be#n vogel zart·. / [[3 i¬es hett~i$ Bei abhängigen Nebensätzen von exzipierender Bedeutung kann die formale Negation fehlen, wenn (wie hier) der übergeordnete Satz negiert ist (h¬25~hMhd. Gramm. § S 159). Zu übersetzen ist also ›in dem nicht sieben liebliche Vögel gewesen wären.‹]]

daz wunder {t|d}{u|û}{ch|h}t mich #vn=/gen{u^o|u}{ch|h}t. #P

[ini %M|1|rub]ir i#st d#er vogel / orden·

worden·#binnenr wol k{u^o|u}nt #vnd / {au|ou}ch ir lebe#n·,

wie got in al=/len h{a|â}t gegeben·

{y|ie}{g|ge}l{i|î}chem / #s{i|î}nen name#n·.

d{a|ô} #sach ich in de{z|s} / na{ch|h}tes {c|k}lame#n [[3 i¬clam#en~i$ Nebenform zum stF. i¬klambe~i ›Fessel‹ (Le I, Sp. 1604).]]

d{a|â} #s{y|i}be#n vogel / {c|k}lebe#n·.

wer #s{y|i}nne hab #vnd / w{y|î}#se{s|z} leben·,

der r{a|â}te mir / des b{au|ou}mes tru{ch|h}t. / [[3 i¬truht~i stF. ›was getragen wird, Frucht‹ (Le II, Sp. 1542).]]

k KonrW/Aspis 17

II	k KonrW/Aspis 17 = RSM ¹KonrW/5/503a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 508rb

[ini D|1|rot]en b{au|ou}m ich dir be#sch{ey|ei}/den #sol·

mit al#s{o|ô} g{u|uo}te#n #sache#n·: /

den kan ich anders ni{|h}t ge-/machen·

wan daz er i#st d►#z|az◄ / j{a|â}r·,

#jn dem wir #solle#n of/fenb{a|â}r· [[3 i¬offenbâr~i Adv. ›offen gezeigt, öffentlich‹ (Le II, Sp. 144).]]

#jn tuge#nd #vnd mit / {e|ê}ren leben. #P

[ini %M|1|rub]er{ck|k}, ob ich / kund erkenne#n wol·, [[2 i¬kund~i$ i¬künne~i MLK]]

wa{s|z} die /xij e#ste #sachen·: [[3 i¬sachen~i swV. ›darstellen, bedeuten‹ (Le II, Sp. 565).]]

daz {#v|û}{ß|z} den / #selbe#n got wil machen·

[del xij del] // #s{o|ô} gar {o|â}n alle v{a|â}r· [[3 i¬vâr~i stF. ›Falschheit, Betrug‹ (Le III, Sp. 21).]]

xij m{a|â}/n{o|ô}{d|t}, die #st{e|ê}nt in dem j{a|â}r·,

die / #vns be#sch{ey|ei}den #sint gegebe#n. / [[3 i¬bescheiden~i Adj. ›bestimmt, festgesetzt‹ (Le I, Sp. 204).]]

#P [ini %A|1|rub]l#s{o|ô} ich nu ge#swinde

vinde·#binnenr / hie {au|ou}ch der vogel art·: /

wie daz dem j{a|â}r gegebe#n / wart·

zw{o|ô} #vnde f{u|ü}nfz{i|e}{ck|c} / wochen, #/

die z{u|uo} den ne#st#ern / #sint ge#sprochen·,

dar #jn / die vogel zart: #/

die me#n{t#sch|sch}/en lebe_n#n|n_ h{o|ô}h#er>>art·

#vnd dar / in al{z|s} die vogel {c|k}leben. /

C KonrW 73

C KonrW 73 = Schr XXV 5; RSM ¹KonrW/5/5a

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 388rb

[ini A|2|rot]n l{u^i|iu}ten h{a|â}t d{u^i|iu} gotes kraft·

f{u^i|ü}r ell{u^i|iu} / din{g|c} v#erwundert·. [[3 i¬verwundern~i swV. ›sich ganz wundervoll zeigen‹ (Le III, Sp. 314).]]

be#sch{ow|ouw}e ich men-/#sche#n t{#v|û}#sent h#vndert·

{a|â}ne val#schen li#st·,

b{i|î} de#n/ allen – wi{#s#s|zz}e %{c|k}ri#st· –

#sint zw{e|ê}ne gel{i|î}ch ein<<an-/der niht·.

ir l{i|î}be#s bilde i#st an ge#schaft· [[3 i¬geschaft~i stF. ›Gestalt‹ (Le I, Sp. 896).]]

i#n>>ma#n-/ge w{i|î}s ge#s#vndert·,

{o^v|ou}ch wirt ir h#erzen #sin / gem#vndert· [[3 i¬mundern~i swV. ›munter machen, aufwecken‹ (Le I, Sp. 2229).]]

dar {#v|û}f alle fri#st·,

d#c er #vnder-/#scheiden i#st·.

d{a|â} vo#n di{s|z} wu#nder hie ge#schih[ho t ho]·, /

d#c ein man gevalle#n·

allen·#binnenr l{u^i|iu}te#n ma{g|c} niht / wol·.

#i{a|â} m{#v^o|uo}{s|z} er gel{u^i|ü}{k|ck}es vol·

n{a|â}ch ganze#m / wu#n#sche l{u^i|iu}hte#n·,

des t#vge#nde vollekome#n d{u^i|iu}h-/ten·,

#sw{a|â} man {e|ê}ren zol·

w#erde{k|c}l{i|î}ch enpf{a|â}-/hen #sol·. [[3 i¬w#erde{k|c}l{i|î}ch~i$ Die Apokopierung des adverbialen -i¬e~i-Suffixes kommt häufig vor (Weinhold, Mhd. Gramm. § 318).]]

wer lebt, de#m man niht wa#ndels giht·? /

k KonrW/Aspis 18

III

III	k KonrW/Aspis 18 = RSM ¹KonrW/5/503a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 508va

[ini A|1|rot]%N l{u|iu}ten h{a|â}t d{ie|iu} go{tt|t}es / {c|k}raft·

#s{o|ô} re{ch|h}te vil gewun-/dert·. [[3 i¬gewundern~i swV. ›Wunder tun‹ (Le I, Sp. 998).]]

%Nu vint man me#n{t#sch|sch}en / t{u|û}#sent hundert

#s{o|ô} gar {o|â}n ar-/ge¦li#st·,

daz #vnd{r|er}>>{y|i}n allen, / w{y|i}{#s#s|zz}e %{c|k}ri#st·,

#sint zw{ey|ei} ein / ander gl{i|î}che ni{ch|h}t. #P

%#Jr me#n{t#sch|sch}-/lich form, ir {ey|ei}gen#schaft·, / [[1 i¬eygen#schaft~i$ Tintenfleck (oder Korrektur?) auf dem Schaft des i¬f~i]]

d{ie|iu} i#st al#s{o|ô} ge#sundert;

#vnd / ob ir h#er{cz|z}e wirt v#ermu#ndert / [[3 i¬vermundern~i swV. ›munter machen, aufwecken‹ (Le III, Sp. 138).]]

#sch{i|ie}r #vnd in kur{cz|z}er fr{y|i}#st·, /

%S{y|î}t daz nu #vnder#sch{ey|ei}-/den i#st·,

d{a|â}von ein wandel / dick ge#schi{ch|h}t. #P

[ini %#V|1|rub]nd #solt / ein man gefalle#n

allen#binnenr l{u|iu}te#n / alz{y|î}t wol·,

%Sich, #s{o|ô} m{u^:|üe}#st er / gel{u|ü}ckes vol

gar wird{i|e}{g|c} #s{i|î}n / durchl{u|iu}{ch|h}te.

#vnd ob in {y|i}n / #s{y|î}m #s{y|i}#nne {t|d}{u|û}{ch|h}te·,

wie er / der {e|ê}re#n zol·

#s{o|ô} wirdeclich / enpf{a|â}he#n #sol·.

wer>>le{p|b}t, dem / man ni{|h}t wandel{z|s} gi{ch|h}t? /

k KonrW/Aspis 19

IV	k KonrW/Aspis 19 = RSM ¹KonrW/5/503a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 508va

[ini N|1|rot]ieman i#st {o|â}n gebre#sten / gar. #/ [[3 i¬gebreste~i stswM. ›Mangel, Fehler‹ (Le I, Sp. 760).]]

de{z|s} #sol man ni{|h}t {h|}#er#schrecke#n·, //

#jn dem gef{u|üe}ge#n wandel #stecke#n / [[3 i¬stecken~i swV. ›festsitzen, festhaften‹ (Le II, Sp. 1156).]]

l{i|î}{ch|h}t, ob er #selb#er wil·,

#vnd m{y|î}de#n / h{o|ô}her {e|ê}re#n vil,

daz er dem wan-/del l{y|i}ge ob. #P [[3 i¬obe ligen~i stV. (mit Dat.) ›etw. überwältigen‹ (BMZ I, S. 986).]]

%Sol we#sen #vn-/gem{u|üe}tes bar·,

r{u|üe}rt man #s{i|î}n / wa#ndels fleck_|en_·, [[2 i¬flecken~i MLK]]

#s{o|ô} #sch{y|î}b er / z{u|uo} der {e|ê}re#n zwecken·. [[3 i¬schîben~i stV. ›Kegel schieben‹ (Le II, Sp. 717).]]

l{i|î}{ch|h}t trif/fet er daz zil·

mit #s{i|î}ner #s{y|i}n-/ne kugel#spil·,

#s{o|ô} brichet / {y|i}m der #schanden {c|k}lob·. #P [[3 i¬klobe~i swM. ›Fessel‹ (Le I, Sp. 1628).]]

Nie/man en#sol vo#n {e|ê}re#n

k{e|ê}ren#binnenr re{ch|h}t / al{z|s} ein tu#mmer zag·,

#vnd ob / {y|i}m alle #s{i|î}ne tage [[3 i¬sîne tage~i ›zu seiner Lebenszeit, während seines Lebens‹ (vgl. zu i¬mîne tage~i Le II, Sp. 1384).]]

ein wandel / _|#s{i|î} gefallen_,[[2 Auch MLK ergänzt das fehlende Prädikat nach C: i¬ein wandel sî gevallen~i]]

%S{o|ô} t{u^o|uo} er ie daz be#st, daz allen /

l{u|iu}te#n gar wol behag:

#jn d{e|ie}-/m{u|uo}t #s{i|î}ne#n wandel>>trag,

daz in / d{ie|iu} [del i#st del] mei#ste me#nge lob. /

k KonrW/Aspis 20

V	k KonrW/Aspis 20 = RSM ¹KonrW/5/503a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 508vb

[ini H|1|rot]{%O|ô}{f|ch}fart i#st worden al / gr{o|ô}{ß|z},

ein {u|ü}berle#st{i|e}{g|c} b{u|ü}rde·. / [[3 i¬überlestec~i Adj. ›schwer, drückend‹ (Le II, Sp. 1640).]]

#jch #sprich e{s|z} wol, daz {ie|i}r nie / w{u|ü}rde

m{e|ê}r re{ch|h}t al#s{o|ô} vil·, / [[2 i¬mêr alsô rehte vil~i MLK]]

%S{y|î}t #sie de{z|s} b{o^:|œ}#sen gei#stes #spil /

%Al in de_m|n_ h{o|œ}{ch|h}#sten tr{o|ô}n {h|}er/h{u|uo}{b|p}. #P [[2 i¬den~i MLK]]

[ini %D|1|rub]e{z|s} i#st er worden #s{y|i}=/gel{o|ô}{ß|s},

#jn #sl{u|uo}{g|c} des fl{u|uo}ches / m{u|ü}rde [[3 i¬mürde~i (hs. i¬murde~i) stF., wohl Neubildung zu i¬mort~i stM.N. ›Missetat‹ (Le I, Sp. 2204 u. 2251).]]

d{a|â}>>n{y|i}der z{u|uo} der helle / h{u^:|ü}rde, [[3 i¬hurt~i stF. ›Flechtwerk von Reisern, um jmd. darauf zu verbrennen‹ (Le I, Sp. 1397).]]

d{a|â} brint er {o|â}ne zil· /

noch n{y|i}#mmer m{e|ê} {h|}#erle#sche#n wil·, /

#s{y|î}t er der {e|ê}re#n #sich v#er#sch{u|uo}{b|p}·. / [[3 i¬verschîben~i stV. ›abtun‹ (Le III, Sp. 215).]]

#P %Macht %luciferes #scha{ll|l} in /

valle#n z{u|uo} der helle gru#nt·,

d{a|â} / l{y|î}t er {c|k}legelich v#erwunt,

#vmb / daz er wolt gel{y|î}chen·

dem / #s{i|î}nen #sch{o|e}pfer al#s{o|ô} r{i|î}chen.¦

d_a|e_{z|s} / i#st er #vnge#sunt, [[2 i¬des~i MLK]]

daz er erd{a|â}{ch|h}t / den b{o^:|œ}#sen funt,

d{a|â}mit er #sich // z{u|e}r hell begr{u^:|uo}b. /

k KonrW/Aspis 21

VI	k KonrW/Aspis 21 = RSM ¹KonrW/5/503a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 509ra

[ini #J|3|rot]%R keiner>>w{y|i}der ko{#mm|m}e#n i#st·, /

die mit {y|i}m #sint gefallen· /

d{a|â} n{y|i}der von den k{o|œ}re#n al/len·,

#vnd viele#n {au|ou}ch hie vor /

mit %lucifer vom h{o|œ}{ch|h}#ste_r|n_ / k{o|ô}r·,

dar #jn d{ie|iu} h{o|ô}{f|ch}fart w►#er|ar◄t / erd{a|â}{ch|h}t. #P

[ini %H|1|rub]{u|üe}t dich, ob du / h{o|ô}{f|ch}fert{i|e}{g|c} bi#st·

#jn {u|ü}b#erm{u|uo}{t|te}{z|s} / #schalle#n·.

wiltu dich aber / h{o^:|œ}her zallen·

#jn b{o^:|œ}#se_r|s_ gei#s/tes #spor·, [[2 i¬bœses~i MLK]]

dich wirt ni{|h}t h{o^:|œ}/ren go{tt|t}es {o|ô}r·,

wa{##nn|n} {y|i}m d{ie|iu} / h{o|ô}{f|ch}fart gar v#er#sm{a|â}{ch|h}t. [[3 i¬versmâhen~i swV. ›verächtlich erscheinen, nicht gefallen‹ (Le III, Sp. 236).]]

[ini %W|1|rub]er / #sich nu l{a|â}t betriege#n,

biege#n#binnenr / z{u|uo} der h{o|ô}{f|ch}fart hin·,

der fal-/let in den #vngewin·,

der / n{y|i}#mmer m{e|ê} verheilet·.

w#er / #sich z{u|uo} lan{g|c} dar {y|i}{#nn|n} vergei-/l{ey|e}t·,

der #smil{cz|z}et al{z|s} ein / z{y|i}n·.

h{o|ô}{f|ch}fart treit {u|ü}b#erm{u^o|uo}/tes #sin·,

an wem #sie>>hie w_o^:|i_rt / #Zvolle#nbr{a|â}{ch|h}t. / [[2 i¬wirt~i MLK]]

k KonrW/Aspis 22

VII

VII	k KonrW/Aspis 22 = RSM ¹KonrW/5/503a

Überlieferung: München, BSB, Cgm 4997, fol. 509ra

[ini H|1|rot]{o|ô}{f|ch}fart i#st /al#s{o|ô} #schedelich,

daz niema#n / kan durch<<gr{u|ü}nden·.

#jch #sp#rich / e{s|z} wol, daz alle_|z_ #s{u|ü}nde#n [[2 i¬allez~i MLK]] [[3 i¬sunden~i$ Substantivierung des swV. i¬sunden~i.]]

vo#n ir / ent#spru#nge#n i#st·.

#sie he{tt|t} h{o|ô}ch / {u|ü}b#er #sich geni#st· [[3 i¬nisten~i swV. ›ein Nest bauen‹ (Le II, Sp. 86).]]

#vnd wart / gar tie{ff|f} herab ge#slage#n.

#P [ini %H|1|rub]o^:r=/a, m{y|î}#n fr{u|iu}nt, nu mer{ck|k}e mich·: / [[3 i¬merken~i swV. mit Akk. ›beachten, achtgeben‹ (Le I, Sp. 2112).]]

du #solt dich ni{|h}t enz{u|ü}nden· /

– #jch m{ey|ei}#n mit h{o|ô}{f|ch}fert{i|e}gen #s{u|ü}#n/den· –,

r{a|â}t ich dir alle fri#st·. /

h{o|ô}{f|ch}fart i#st al{z|s} ein #sw{e|æ}r#er li#st, /

der h{y|i}{#mm|m}el ma{g|c} ir ni{|h}t ge=/tragen. #P

[ini %H|1|rub]{o|ô}{f|ch}fart, d{ie|iu} i#st // ein angel, [[3 i¬angel~i stF.M. ›Stachel (Le I, Sp. 70).]]

mangel#binnenr go{tt|t}es / ange#si{ch|h}t·

%#Vnd geve[mut #s mut][ins l ins]#schet / vor dem geri{ch|h}t·, [[1 i¬gevel#schet~i$ i¬#s~i aus i¬l~i gebessert]] [[2 i¬wirt gevelschet~i MLK]]

#s{o|ô} man z{u|uo} / jung#st #vrteilet·.

%Er wirt / gar j{e|æ}m#erl{i|î}ch ge#s{ey|ei}let [[3 i¬seilen~i swV. ›fesseln, binden‹ (Le II, Sp. 857).]]

hin in / der t{u|iu}fel pfli{ch|h}t·, [[3 i¬phliht~i stF. ›Gemeinschaft‹ (Le II, Sp. 254).]]

d{a|â} mit in / al#s{o|ô} w{e|ê} ge#schi{ch|h}t·. [[2 i¬in~i$ i¬im~i MLK]]

daz h{o|œ}re#n / wir die w{y|î}sen #sagen. /

Kommentar

Überlieferung: In C ist dies die vorletzte der sechs Strophen des Aspistons Konrads von Würzburg. k tradiert sie als dritte in einem siebenstrophigen Bar (k KonrW/Aspis 16–22), das mit C KonrW 74 eine weitere altüberlieferte Strophe enthält.

Form: (.)4a (.)3-b (.)4-b (.)3c (.)4c (.)4d / (.)4a (.)3-b (.)4-b (.)3c (.)4c (.)4d // (.)3-e 1-e+3f / (.)4f (.)3-g (.)4-g (.)3f (.)4f (.)4f (Konrad von Würzburg, Aspiston),
Tonkommentar

Inhalt: Die Strophe ist Lobpreis Gottes und Tugendlehre zugleich: Das göttliche Schöpfungswunder nämlich habe jeden Menschen als einzigartigen erschaffen. Deshalb könne keiner allen seinen Mitmenschen gefallen, es sei denn, er wäre in jeder Hinsicht vollkommen. Wem aber sage man, so die rhetorische Frage am Schluss, keinen Fehler nach?

Stephanie Seidl