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Überlieferung: Die Strophen sind in BC im Korpus Heinrichs von Veldeke überliefert. Im Vergleich der beiden Fassungen sind in C 15, 17 und 18 tiefgreifende Eingriffe seitens des C-Überlieferungszweigs in Wortlaut, Reimen und teils Verszahlen der Abgesänge anzunehmen. Durch formale Angleichung an C 16 sollte offenkundig ein Strophenzusammenhang hergestellt werden, den in C auch die identische Initialfärbung signalisiert (vgl. Korpuskommentar C zu dieser generellen Bearbeitungstendenz).
Form und Liedeinheit:
Metrische Formeln siehe Liedkommentare der Einzelstrophen.
C 16 17 18 sind achtversige Stollenstrophen; C 15 ist nach gewählter, an B orientierter Setzung siebenversig, während sich C offenbar darum bemüht hat, auch hier eine achtversige Strophe herzustellen.
Es zeigen sich zwar formale Parallelen und ein angestrebtes Grundmuster aus kreuzgereimtem Auf- und umarmend gereimtem Abgesang, gleichzeitig variieren die Kadenzen im Aufgesang und das Reimschema im Abgesang deutlich, sodass in der vorliegenden Edition der Strophenzusammenhang als sekundär gesetzt wird.
MF/MTE gehen von ursprünglichen Einzelstrophen aus, die in C »durch Reimmanipulationen zu einem Ton aus[gerichtet]« (S. 81) wurden (siehe insbesondere die Gestaltung der Abgesänge in C als vierversig, von einem umschließenden Reim bestimmt).
Mit der Frage nach der Zusammengehörigkeit der Strophen ist auch jene nach ihrer Reihenfolge verbunden, welche in der Forschung unterschiedlich beantwortet wird: Schneider, S. 237, sieht einen Anschluss von BC 16 an BC 13 und 14 und empfiehlt daher das Vertauschen von BC 15 und 16. MF/MT setzen einen aus BC 16 und BC 40 konstruierten zweistrophigen Wechsel an den Beginn, gefolgt von einem aus BC 15 und BC 35 gebildeten zweistrophigen Lied, sodass sich die Folge ergibt: BC 16+40 15+35 17 18. Schweikle hingegen behält die handschriftliche Ordnung bei – mit Ausnahme der Konstruktion des Wechsels (BC 15 16+40 17 18).
Inhalt: Preis der Freude und Schelte der Freudlosen.
Ergänzend zu den Bemerkungen zum Inhalt in den Liedkommentaren der Einzelstrophen sollen hier mögliche inhaltliche Verbindungen aufgezeigt werden.
Die erste Strophe schilt die freudlosen Rüger, die die Freuden des Frühlings und der Minne stören.
Die zweite schließt mit dem Preis der blideschaft sunder ru̍we (V. 1) inhaltlich an die erste an.
Wie die erste Strophe ist auch die dritte geprägt von einer Scheltrede, die sich jetzt gegen die Leichtfertigkeit der Welt richtet, welche der Minne schadet, bevor das Ich schließlich, in der vierten Strophe, die Gehässigen verwünscht.
So sind die Strophen zwar einerseits in sich geschlossene Einheiten; andererseits lassen sich – neben der formalen Markierung der Zusammengehörigkeit in C – auch inhaltliche Verknüpfungspunkte erkennen, die Lieb, S. 48, beschreibt als Alternation von »Negation und Affirmation«, erzeugt »mit einer plakativen Darstellungstechnik, mit einer Konzentration energiegeladener Worte«. Ihr teils deutlicher Spruchcharakter veranlasst Lieb, S. 42, dazu, alle vier Strophen (zusammen mit BC 19 20) als »Komplex der einstrophigen Sangsprüche« zu verstehen.
Sandra Hofert