|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist unikal in C überliefert.
Form: 3-a+.1-a 4b 4b 5-c / 3-a+.1-a 4b 4b 5-c // 4d 3-e / 3-e+.1-f 4d 4d 5-f
Kanzonenstrophe mit Steg und angereimtem dritten Stollen. Der jeweils erste Vers der Stollen ist binnengereimt; dadurch kommt diesen Anfangsversen eine deutliche Gliederungsfunktion innerhalb der Strophe zu.
Inhalt: Das dreistrophige Lied balanciert an der Gattungsgrenze zwischen Minnesang und Sangspruch. Die ersten beiden Strophen verbleiben noch im Rahmen des allgemeinen Minnelieds: Str. I bringt einen winterlichen Natureingang, Str. II entwirft die Möglichkeit einer erfüllten Liebe, die die Männer glücklich über die kalte Jahreszeit bringt, und formuliert einen allgemeinen Frauenpreis. Dessen religiöse Semantik ließe sich als erster Schritt ins Sprechregister des Sangspruchs verstehen, das dann Str. III bestimmt. Diese bittet bzw. warnt die Frauen, nichtswürdigen bzw. geizigen Adeligen ihre Liebe zu versagen.
Manuel Braun/Stephanie Seidl