LDM -- Strophensynopse

Konrad von Würzburg, ›Jarlanc uf der heide breit‹

C KonrW 9

I	C KonrW 9 = Schr V 1

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 385ra

[ini #I|3|blau]{a|â}rlanc {#v|û}f der heide breit· [[3 i¬jârlanc~i Adv. ›zu dieser Jahreszeit‹ (Le I, Sp. 1474).]]

valwe#nt liehte / r{o|ô}#sen r{o|ô}t;· [[1 i¬r{o|ô}t·~i$ i¬t· ~igebessert]]

da{s|z} i#st man{i|e}ge#m h#erzen leit·, [[1 i¬da{s|z}~i$ i¬d~i gebessert]]

d#c / d#vr{h|ch} mi#nne l{i|î}det n{o|ô}t·.

ma#nnes #sinne·#binnenr n{a|â}{h|ch} / der mi#nne·#binnenr de#ste m{e|ê}·

tr{u|û}re#nt, d{a|â} der kalte / #sn{e|ê}·

velwet bl{#v^o|uo}me#n #vn#d kl{e|ê}·./

C KonrW 10

II	C KonrW 10 = Schr V 2

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 385ra

[ini S|2|blau]ende{s|z} h#erze wirt erma#nt·

h#erzecl{i|î}ch#er #vnge-/habe·, [[3 i¬ungehabe~i stF. ›Jammer, Klage, Leidwesen‹ (Le II, Sp. 1835).]]

#s{o|ô} der linde#n ir gewant·

valwet / #vn#d r{i|î}#set abe·. [[3 i¬rîsen~i stV. ›ab-, niederfallen‹ (Le II, Sp. 459).]]

#sende #sw{e|æ}re·#binnenr ein #sende**b{e|æ}re·#binnenr vi#n-/den kan·,

#swe#nne enbl{o^e|œ}{tz|z}et #sich der tan· /

#vn#d die winde #stô{#s#s|z}ent dran·. /

C KonrW 11

III

III	C KonrW 11 = Schr V 3

Überlieferung: Heidelberg, UB, cpg 848, fol. 385ra

[ini I|3|blau]%R vil reine#n g{#v^o|uo}ten w{i|î}{b|p}·,

l{a|â}nt {u^i|iu}ch vinde#n / al#s{o|ô} g{u^o|uo}t·,

d#c ir #st{e|æ}te#n fr{u^i|iu}ndes l{i|î}{b|p}·

mache_#n|_t / fr{o^ei|öu}der{i|î}che#n m{#v^o|uo}t·! [[2 i¬machet~i Schr]]

{u^iw|iuw}er g{u^e|üe}te·#binnenr h{o|ô}{h|ch}**gem{#v^e|üe}-/te·#binnenr bringen #sol·

de#m getr{u^iw|iuw}e#n ma#nne wol·, /

der vil k#vmb#ers vo#n i#v dol·. /

Kommentar

Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist unikal in C überliefert.

Form: 4a 4b / 4a 4b // 2-c+2-c+2d / 4d 4d

Kanzonenstrophe mit Steg und angereimtem dritten Stollen, wobei sich der Steg auch in drei kurze Verse (2-c 2-c 2d) gliedern ließe. Metrische und prosodische Gründe (in II,5 entstünde dadurch ein singulärer Vers mit Auftakt) sprechen jedoch dafür, wie schon in der Edition Schröder einen binnengereimten sechshebigen Vers anzusetzen.

Inhalt: Die ersten beiden Strophen des allgemeinen Minnelieds verknüpfen jeweils Motive eines winterlichen Natureingangs mit dem Leid der unglücklich liebenden Männer. Die letzte Strophe appelliert an die Frauen, Treue und Ausdauer der Männer mit Liebesfreude zu belohnen.

Manuel Braun / Alina Palesch / Stephanie Seidl