LDM -- Strophensynopse

Regenbogen, ›Wer edel, hoech geteurt stain sechen wil‹

V Reg 1

I	V Reg 1 = RSM ¹Regb/1/101

Überlieferung: Vorau, Stiftsbibl., Cod. 401, fol. 245r

[rub Regen{p|b}ogen· rub] / [[1 -13gesamter Text durchgestrichen]]

[ini W|1|]er edel, h{oe|ô}ch get{eu|iu}rt #st{ai|ei}n #se{ch|h}en wil, #/ [[1 -11 mit Neumen versehen]]

der fr{o|â}ge mich, dem / z{ai|ei}g ich d{eu|ie} im {ch|k}{ue|u}rzem zil, #/ [[3 i¬im {ch|k}{ue|u}rzem zil~i$ In der Verbindung Art. – Adj. – Subst. findet sich das Adj. sowohl stark als auch schwach flektiert, s. h¬25~hMhd. Gramm. § S 102 c).]]

dr{ei|î} edel #st{ai|ei}n[ho e ho], d{u|ie} ich lie{b|p} in herze#n / hil:

daz i#st der rub{ei|î}n f{eu|iu}rfar #vnd zw{e|ê}n #saf_enir|{i|î}ren_ [[2 i¬safiren~i Schröder]] t{eu|iu}r·.

%Von / {o|ô}rient #s{e|i} ##wrden {p|b}e{#s#s|zz}er nie ge#se{ch|h}en, #/

ein {ch|k}{ai|ei}#ser m{e|ö}{ch|h}t #s{e|i} vergelte#n / ni{ch|h}t, de{z|s} m{ue|uo}z ich #iehen·.

d{eu|ie} tr{ai|ei}t ein w{ei|î}{b|p}: {i|e}z i#st {ie|i}r lie{ch|h}ter {au|ou}ge#n / {p|b}reche#n

#vnd ir rub{ei|î}n f{eu|iu}rfar {ie|i}r #s{ue|üe}{#s|z}er munt geh{eu|iu}r·.

%Gr{oe|ô}z fr{au|öu}de / gebent die h{oe|ô}ch get{eu|iu}rten #st{ai|ei}ne·,

%Got #selber h{o|â}t #s{e|i} in al#s{o|ô} h{o|ô}{ch|h}ez golt gel{ai|ei}t, /

ich m{ai|ei}n daz #selbe zar{tt|t}e w{ei|î}{b|p}, daz #s{eu|ie} d{o|ô} tr{ai|ei}t. #/

wer #s{eu|ie} an #s{ie|i}{ch|h}t, der / w{ie|i}rt fr{oe|ô}, #stolz #vnd {au|ou}ch gem{ai|ei}t. #/

geh{oe|œ}t #s{ei|î} ir lo{b|p}, ir nam, der zarte#n, / d{eu|ie} ich d{o|ô} m{ai|ei}ne!

V Reg 2

II	V Reg 2 = RSM ¹Regb/1/101

Überlieferung: Vorau, Stiftsbibl., Cod. 401, fol. 245r

Ach, mi{n|nn}', #vnd ach, w{i|ie} lange fr{o|ö}mdet mich d{ei|î}n / munt, [[1-8 gesamter Text durchgestrichen]]

den ich #s{o|ô} r{oe|ô}ten lachen #sach z{u|uo} einer #stunt #/

an einem mo►#er|r◄ge#n, / d{o|ô} von m{ie|i}r war{d|t} fr{eu|öu}d enzunt. #/

ich #sprach: ›#sich, #sich: {i|e}z wil m{ie|i}r / tagen, ich #s{ie|i}ch de{z|s} morgen r{oe|œ}te·.‹

%#Jch w{o|â}nd, der m{ei|î}nen #s{e|æ}lden ta{g|c}, / der wol_|d_ {au|û}f g{a|â}n, [[3 Verzichtet man auf die Konjektur, kann man statt eines Relativsatzes i¬wænen~i mit Akk. (i¬tag~i) und Inf. lesen (Le III, Sp. 677), das zweite i¬der~i wäre Adv. = i¬dâ~i (Le I, Sp. 410, 419).]] [[2 i¬wol~i$ i¬wold~i Schröder]]

d{o|ô} ich in #sach, den mu#nt, #s{o|ô} zertl{ei|î}ch vor m{ie|i}r #st{a|â}n, /

re{ch|h}t als er #sprechen wold z{u|uo} m{ie|i}r: ›nu fr{au|öu} dich, ma#n, #/

m{ei|î}n #s{ue|üe}z{i|e}ch{ai|ei}t // #fw [[1 Eintragung bricht am Seitenende unvollständig ab; am Ende steht ein Zeichen (), das in dieser Hs. mehrfach das Strophenende bezeichnet.]]

#fz

Kommentar

Überlieferung: In der lateinischen Handschrift V finden sich mehrere deutsche Strophen nachgetragen, darunter zwei sonst nicht bezeugte Strophen in Regenbogens Briefweise. Die zweite Strophe ist nur fragmentarisch überliefert.

Form: Tonkommentar

I,1–10 ist mit linienlosen Neumen versehen.

Inhalt: In der ersten Strophe kündigt der Sprecher an, drei überaus kostbare Edelsteine vorzuführen, einen Rubin und zwei Saphire, um sie dann auf die Augen und den Mund der Dame hin auszulegen. Die zweite Strophe nimmt das Motiv des Mundes wieder auf, welcher dem Ich leider nicht mehr wie einst lachen will. Inhaltlich und stilistisch schließt das Lied an den späten Minnesang an.

Manuel Braun