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Überlieferung: Das Lied ist unikal in E unter her reymar überliefert (Nachträge z2). Die Zuschreibung an Reinmar wird angezweifelt (eine Übersicht bietet Tervooren, S. 159); Maurer, S. 95, bleibt unentschieden; MF/MT führen das Lied jedoch nicht unter ›Pseudo-Reinmar‹.
Form: 3-a 3b / 3-a 3b // 4c 4c 4c
Es liegen siebenversige Stollenstrophen vor (bei Heusler, § 754, Langzeilenpaar mit Dreiversgruppe). Neben den Reimen am Versende wird mit dem Klang der Versanfänge gespielt, z. B. in der ersten Strophe: Wol : woͤlle (I,1:4), daz : daz (I,2:3), sit : sit (I,6:7).
Inhalt: Minnefreuden, Spiel mit dem Konzept der Hohen Minne.
Natureingang: Das Ich kann das nahende Ende des Winters kaum erwarten und hofft, dass dieses ihm Freude bringen wird (vgl. Str. I).
Sollte den Sprecher jemand dafür hassen, froh zu sein, ist das unselikeit (II,4), denn er schadet damit niemandem. Hier wird weniger die idealisierte, unerreichbare Dame stilisiert, als vielmehr eine nahbare und nur für das Ich begehrenswerte Frau: waz wil des ein ander man? (II,7).
Die dritte Strophe spielt besonders mit den Motiven der Hohen Minne: Der Sprecher ist kein Minnedieb und muss seine Liebe nicht verbergen (vgl. Str. III). Der Anspruch, die Liebe offen zu zeigen, spielt mit der Rolle eines Liebenden einerseits, der eines Sängers andererseits – eine Doppeldeutigkeit, die auch im gewerbe (III,6) mitzudenken ist.
Bei ihrem kindlichen Ballspiel möge Gott seine Dame beschützen, so das Ich weiter, denn wenn sie gestoßen wird, teilt es sich mit ihr den Schaden (vgl. Str. IV).
Bauschke, S. 244, sieht in dem Lied eine Vorausweisung auf Neidhart. Insbesondere die erste und letzte Strophe werden darüber hinaus mit Walthers Mädchenliedern, der Pastourelle und den lateinischen Liedern der Carmina Burana in Verbindung gebracht (vgl. Tervooren, S. 163f.).
Sandra Hofert