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Überlieferung und Liedeinheit: Die Strophen sind unikal in E überliefert (Nachträge z2). Die Handschrift präsentiert dabei in ihrer Einrichtung ein vierstrophiges Lied: Die beiden vorliegenden Strophen schließen direkt an E Reinm 148 149 an (siehe sekundäre Liedeinheit). Inhaltlich ließen sich die vier Strophen als Wechsel verstehen (mit zwei Frauen- und zwei Männerstrophen), doch formal liegen zwei oder gar drei unterschiedliche Strophenformen vor.
Lachmann und Haupt (MF/LH) sowie Vogt (MF/V) fassen E Reinm 150 und 151 als zwei Einzelstrophen auf, die sie im Anhang abdrucken; mit Carl von Kraus (MF/K) werden sie von Moser und Tervooren (MF/MT) als ein Lied verstanden und unter ›Pseudo-Reinmar‹ abgedruckt. Die gestörte Überlieferung der zweiten Strophe führte dabei tlw. zu deutlichen Eingriffen.
Für beide Strophen wird die Zuschreibung an Reinmar in der Forschung verneint (ein zentrales Argument sind die nasallosen Infinitive). Doch sind vereinzelte Zweifel an diesem Urteil zu finden (eine Übersicht gibt Tervooren, S. 176, 180f.).
Form: 5-a 5b / 5-a 5b // 5c 5c 5d 5d
Durch Freiheiten der Strophenform ist das Schema nicht eindeutig: In Str. II hat der c-Reim weibliche Kadenz. Unterfüllt sind I,2 und II,1.5. Auftakt in I,4.5.6 sowie II,2. Maurer, S. 102, liest den Aufgesang sechshebig, die V. 5 und 6 vierhebig. Tervooren, S. 177, hebt eine Nähe zu romanischen Formen hervor.
Inhalt: Frauenpreis.
Das Ich preist die Ehre und Schönheit seiner Dame. Die falschen (I,5) werden das nicht erkennen (bzw. anerkennen). Doch wagt das Ich nicht, seine Wünsche auszusprechen. Um ihrer beider Ehre und ihre wipheit (II,4) zu bewahren, will der Sprecher darauf achten, dass die Minnefeinde nichts von ihrer beider mere (II,6) erfahren. So bedienen sich die Strophen einerseits des Registers der Hohen Minne; andererseits eröffnet insbesondere die zweite Strophe die Lesart einer erfüllten Liebe, die von den boͤsen cleffere[n] (II,5) verturteilt werden würde, würden sie davon erfahren.
Sandra Hofert