Überlieferung: unikal in C.
Form: 4-a 4b / 4-a 4b // 5-c 2-c+2b
Binnenreim aus Gründen der Symmetrie.
Inhalt: Freudenlied in wir-Perspektive. Str. I ist ein Sommer-Natureingang, in dem die Vögel durch den personifizierten Mai fri gefroͤnet (I,6) sind, Str. II führt Naturbildlichkeit und ständische Semantik fort: Die Nachtigall singt laut im Wald und damit in dem sal, in dem sie den sumer hinweg wol gehuset hat (II,5f.), der nun aber verkluset (II,6) ist. (Was verkluset genau meint, ist dabei nicht eindeutig; von Kraus, S. 243, geht davon aus, dass die Nachtigall »eingeschlossen [...] von den Blättern des Waldes und damit vor Unbilden des Wetters und Blicken der Menschen geschützt« ist). Jedenfalls werden räumliche und zeitliche Dichotomien mit fri und verkluset, Wald und Saal, Gegenwart und Vergangenheit aufgerufen und gleichzeitig verwischt. In Str. III zählt sich das Ich mit lehrhaftem Unterton zu einem der jungen (III,2), die nicht nur selbst froh sein, sondern auch den lu̍ten froͤide machen (III,5) sollen.
Simone Leidinger
C Werb 13 = KLD 27 IV 1Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 252vb | |||
I | |||
C Werb 14 = KLD 27 IV 2Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 252vb | |||
II | |||
C Werb 15 = KLD 27 IV 3Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 253ra | |||
III | |||