Lyrik des deutschen Mittelalters

Überlieferung (Synopt. Schema)

A Wachsm 5 6 7
C Wachsm 15 16 17
C Rosenh 3 4 5

Kommentar

Überlieferung: Unter Wachsmut von Künzingen in A und C, ein zweites Mal in C unter Kunz von Rosenheim.

Form: Die Form variiert von Strophe zu Strophe. Schema nach Str. I:

4a 4b / .4a 4b // .5-c 3d .5-c .5d

Der Strophenschluss von Str. II (II,7f.) ist vierhebig, die metrische Analyse des letzten Verses dabei wegen der Korruptele unsicher. Str. III weicht deutlich vom Schema ab: .4a .3b / .4a .3b // 4-c 3d .4-c .5d.

Inhalt: Dreistrophige Minneklage. Die erste Strophe ist eine Tagelied-Reminiszenz, in Str. II und III wird der beständige Dienst thematisiert.

Simone Leidinger

► Literatur

Kommentar veröffentlicht am 03.08.2020.

Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied


		A Wachsm 5 = KLD 60 V 1Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 31r
		I
C 15 C Rosenh 3
		[[1 Paragraphenzeichen am Rand (Liedbeginn)]][ini W\|1\|blau]{e\|ê}, war #vmbe tr{#v\|û}rent #si,
		die b{i\|î} liebe haben[[2 i¬haben~i$ i¬habent~i KLD nach C Wachsm]] ge/legen?[[3 i¬haben gelegen~i$ Der Konj. ist ungewöhnlich, ist aber auch in C Rosenh belegt (C Wachsm hat dagegen Ind.); er verleiht dem i¬bî ligen~i der anderen voluntativen oder potentialen Charakter (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. S 188).]]
		#i{o\|ô} vr{oiw\|öuw}e ich mich, #vn#d ich doch nie
		liep gewan noch #sol{h\|ch}en #segen,
		den / liep n{a\|â}ch leide[[2 i¬leide~i$ i¬liebe~i KLD mit C Rosenh]] t{#v^o\|uo}t mit #seneden #sorgen:
		#s{o\|ô} #si #scheident #sich,
		#s{o\|ô} #sl{a\|â}f aber ich / #vnz an den morgen,
		d#c nieman #sprichet: ›vr{u^in\|iun}t, got #segen dich·!‹


		A Wachsm 6 = KLD 60 V 2Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 31r
		II
C 16 C Rosenh 4
		[ini F\|1\|rot]r{ow\|ouw}e#n / diene _d\|_ich #vnv#erzaget;
		{o\|ô}w{e\|ê}, t_ro\|or_#st ich l{o\|ô}nes gern·!
		#i{a\|â} v{u\|ü}rht ich, obe #si mir / v#er#sage#nt,[[2 i¬v#er#sage#nt~i$ i¬versaget~i KLD nach C]][[3 i¬v#er#sage#nt~i$ Evtl. wäre angesichts der verderbten Überlieferung der Strophe der Pl. zu Sg. zu korrigieren (vgl. C Wachs und C Rosenh).]]
		d#c ich m{#v^o\|üe}ze ir h#vlde enbern.
		ir vr{u^in\|iun}t#schaft wil ich g#erne al#s{o\|ô} behal/ten,[[3-6 i¬gerne ... danne~i$ h¬25~hMhd. Gramm. § S 179,7 führt für Sätze, die mit i¬danne~i eingeleiteten Komparativsätzen übergeordnet sind, auschließich Komparativ auf; die Überlieferung belegt hier jedoch dreifach i¬gern~i statt i¬gerner~i. Mit Bezug auf die Überlieferungsvarianz i¬gerner ... danne~i (Hs. B) bzw. i¬gern ... danne~i (Hs. C) bei Heinrich von Veldeke MF 64,10–13, nehmen mit {Ehrismann # 1591}, S. 404, auch {MF/KA # 121}, S. 405f., und KLD II, S. 602, i¬gern(e)~i als korrekte Form an.]]
		danne ich h{e\|æ}te ir haz.
		des m{#v^o\|uo}z[[2 i¬m{#v^o\|uo}z~i$ i¬müese~i KLD nach C Rosenh]] ich #i{e\|æ}m#erl{i\|î}chen alten.
		ei #i{a\|â}, endie_\|ne _ich in #vm/be daz·.[[2 i¬in~i$ i¬in niht~i KLD]]


		A Wachsm 7 = KLD 60 V 3Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 31r
		III
C 17 C Rosenh 5
		[ini W\|1\|blau]az hilfet, d#c ich k_\|r_iege dar
		#vn#d krenke m{i\|î}nen l{i\|î}p?
		#si ni{mp\|m}t m{i\|î}n / alze {c\|k}leine war,
		d{#v^i\|iu} mir i#st v{u\|ü}r ell{#v^i\|iu} w{i\|î}p.
		meinet[[2 i¬meinet~i$ i¬meinet mich~i KLD]] m{i\|î}n fr{ow\|ouw}e, al#se ich #si meine, /
		#s{o\|ô} wirt m{i\|î}n g{#v^o\|uo}t r{a\|â}t.
		m{i\|î}n diene#st d#vnket #si ze {c\|k}leine:
		d{a\|â} #se{zz\|tz}e ich g{#v^o\|uo}ten / willen gein der t{a\|â}t·.


		A Wachsm 5 = KLD 60 V 1Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 31r
		I
C 15 C Rosenh 3
		[[1 Paragraphenzeichen am Rand (Liedbeginn)]][ini W\|1\|blau]{e\|ê}, war #vmbe tr{#v\|û}rent #si,
		die b{i\|î} liebe haben[[2 i¬haben~i$ i¬habent~i KLD nach C Wachsm]] ge/legen?[[3 i¬haben gelegen~i$ Der Konj. ist ungewöhnlich, ist aber auch in C Rosenh belegt (C Wachsm hat dagegen Ind.); er verleiht dem i¬bî ligen~i der anderen voluntativen oder potentialen Charakter (vgl. h¬25~hMhd. Gramm. S 188).]]
		#i{o\|ô} vr{oiw\|öuw}e ich mich, #vn#d ich doch nie
		liep gewan noch #sol{h\|ch}en #segen,
		den / liep n{a\|â}ch leide[[2 i¬leide~i$ i¬liebe~i KLD mit C Rosenh]] t{#v^o\|uo}t mit #seneden #sorgen:
		#s{o\|ô} #si #scheident #sich,
		#s{o\|ô} #sl{a\|â}f aber ich / #vnz an den morgen,
		d#c nieman #sprichet: ›vr{u^in\|iun}t, got #segen dich·!‹


		A Wachsm 6 = KLD 60 V 2Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 31r
		II
C 16 C Rosenh 4
		[ini F\|1\|rot]r{ow\|ouw}e#n / diene _d\|_ich #vnv#erzaget;
		{o\|ô}w{e\|ê}, t_ro\|or_#st ich l{o\|ô}nes gern·!
		#i{a\|â} v{u\|ü}rht ich, obe #si mir / v#er#sage#nt,[[2 i¬v#er#sage#nt~i$ i¬versaget~i KLD nach C]][[3 i¬v#er#sage#nt~i$ Evtl. wäre angesichts der verderbten Überlieferung der Strophe der Pl. zu Sg. zu korrigieren (vgl. C Wachs und C Rosenh).]]
		d#c ich m{#v^o\|üe}ze ir h#vlde enbern.
		ir vr{u^in\|iun}t#schaft wil ich g#erne al#s{o\|ô} behal/ten,[[3-6 i¬gerne ... danne~i$ h¬25~hMhd. Gramm. § S 179,7 führt für Sätze, die mit i¬danne~i eingeleiteten Komparativsätzen übergeordnet sind, auschließich Komparativ auf; die Überlieferung belegt hier jedoch dreifach i¬gern~i statt i¬gerner~i. Mit Bezug auf die Überlieferungsvarianz i¬gerner ... danne~i (Hs. B) bzw. i¬gern ... danne~i (Hs. C) bei Heinrich von Veldeke MF 64,10–13, nehmen mit {Ehrismann # 1591}, S. 404, auch {MF/KA # 121}, S. 405f., und KLD II, S. 602, i¬gern(e)~i als korrekte Form an.]]
		danne ich h{e\|æ}te ir haz.
		des m{#v^o\|uo}z[[2 i¬m{#v^o\|uo}z~i$ i¬müese~i KLD nach C Rosenh]] ich #i{e\|æ}m#erl{i\|î}chen alten.
		ei #i{a\|â}, endie_\|ne _ich in #vm/be daz·.[[2 i¬in~i$ i¬in niht~i KLD]]


		A Wachsm 7 = KLD 60 V 3Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 31r
		III
C 17 C Rosenh 5
		[ini W\|1\|blau]az hilfet, d#c ich k_\|r_iege dar
		#vn#d krenke m{i\|î}nen l{i\|î}p?
		#si ni{mp\|m}t m{i\|î}n / alze {c\|k}leine war,
		d{#v^i\|iu} mir i#st v{u\|ü}r ell{#v^i\|iu} w{i\|î}p.
		meinet[[2 i¬meinet~i$ i¬meinet mich~i KLD]] m{i\|î}n fr{ow\|ouw}e, al#se ich #si meine, /
		#s{o\|ô} wirt m{i\|î}n g{#v^o\|uo}t r{a\|â}t.
		m{i\|î}n diene#st d#vnket #si ze {c\|k}leine:
		d{a\|â} #se{zz\|tz}e ich g{#v^o\|uo}ten / willen gein der t{a\|â}t·.