Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist zwei Mal in C überliefert: Es beschließt das Korpus von Heinrich Teschler und steht außerdem, geschrieben von Schreiber ES, am Ende des Korpus Walthers von der Vogelweide, wobei dort in kleinerer Schrift (»noch von mittelalterlicher Hand« Henkes-Zin, S. 180) eine Zuweisung zu Heinrich Teschler über der ersten Strophe nachgetragen wurde. Der Text ist fast gleichlautend; Abweichungen von der Form finden sich punktuell in der Walther-Überlieferung.
Form: 4a .4a .4b / .4c .4c .4b // .5-d .5-d .4e .4e .4b
Es liegen elfversige Stollenstrophen mit angereimtem Abgesang vor, wobei die Stollen nur über den b-Reim miteinander verbunden sind. Jede Strophe beginnt mit einer Lieb-Anrede der Geliebten. Unterfüllt ist C Wa I,11. Kein Auftakt in C Wa II,3; C Wa III,2.6.
Inhalt: Minnepreis, in dem sich der Sprecher seiner Dame übereignet und sie bittet, sein Minnesehnen erneut zu erfüllen.
Seine Geliebte hat sein Minnesehnen erfüllt, sodass der Sprecher ihr aus Dankbarkeit seinen lib und sein leben (I,4) übereignet; er bittet sie um Treue und Beständigkeit (vgl. Str. I). Diese Bitte soll sie nicht falsch verstehen: Gott weiß, dass der Sprecher ihre Treue und Beständigkeit nicht anzweifelt. Genau darum ist er an sie gebunden (vgl. Str. II). Er lobt ihren lib (III,4) und ihren muͦt (III,5) und auch, wenn dieses Lob nur aus wenigen Worten besteht, ist es vollen wit unde breit (III,9).
Sandra Hofert