Überlieferung:Das dreistrophige Lied ist unikal in C überliefert.
Form: (.)4a 3-b (.)4c(a/x) 5-d / 4a 3-b 4c(a) 5-d // (.)3-e (.)3-f 3-e .3-f 4y (.)5-f
Kanzone mit Variationen im Reimschema.
Str. I u. II haben in den V. 3 u. 7 den a-Reim oder eine Waise. Str. III hat statt der Waise des Abgesangs den a-Reim aus Str. II. Die ältere Forschung nahm die V. 3, 7 und 13 als Waisen an und hielt die auftauchenden Reime für zufällig (Sie, S. 172).
Inhalt: Das Minnelied leitet einen Tanzaufruf (I,1f.) in einen sommerlichen Natureingang und einer ausführliche Naturallusion über (I,3–II,6). Der fröude, die Tanz und Natur vermitteln, ist das we (II,7) des Sprechers entgegengesetzt, der allenfalls darauf hoffen kann, dass die Zuwendung der umworbenen Frau einst auch sein Glück macht (I,13f.). Str. III bringt eine Rückschau in die Vergangenheit, in der das Ich die Dame bei einem Tanz beobachtet, womöglich sogar näher kennengelernt (III,7) hat. Beklagt wird schließlich, dass ein Wiedersehen und damit dauerhaftes Glück für das Sprecher-Ich aufgrund gesellschaftlicher Zwänge (huote, III,14) momentan nicht möglich sind.
Manuel Mildner
C Tannh 7 = HMS II 90 VII 1; Siebert VII 1Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 267va | |||
I | |||
C Tannh 8 = HMS II 90 VII 2; Siebert VII 2Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 267va | |||
II | |||
C Tannh 9 = HMS II 90 VII 3; Siebert VII 3Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 267va | |||
III | |||