Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist unikal in A überliefert.
Form: .4a .4b / .4a .4b // .7-c .9-c
Kanzonenstrophe. I,4 ist durch eine Auslassung formal und inhaltlich gestört, weshalb der Schreiber Raum für eine (nicht erfolgte) Ergänzung gelassen hat.
Inhalt: Minneklage. Der Sinn von Str. I ist wegen der Textlücke in V. 4 dunkel. Frauendienst ist das größte Glück. Gott hat dem Sprecher Ehre erwiesen, woran sich der unvollständige Konzessivsatz fügt (vgl. den Konjekturvorschlag von Bartsch in Apparat II). Schiendorfer vermutet hinter daz (V. 5) daz ich. Folgt man dem, wäre der Sinn: Gott weiß, dass der Sprecher dem (ihm erwiesenen) Nichts nur mit dem Besten entgegnet, obwohl die Dame es ihm nicht dankt (V. 6). Wenn Gott der Dame den Gedanken eingibt, den Sprecher zu erhören, werde dieser ein neues Lied für sie anstimmen, das nicht länger Klage sein werde (Str. II). Str. III thematisiert die zunehmende Zugewandtheit des Sprechers zur Dame, die ›das gewisse Etwas‹ (ein daz; V. 4f.) hat. Würde es damit ein Ende nehmen, wäre der Sprecher vom Liebesschmerz und die Dame von missewende (III,9) frei.
Sarah Hutterer
A Singenb 8 = SMS 12 4 IZitieren | |||
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 15r | |||
I | |||
A Singenb 9 = SMS 12 4 IIZitieren | |||
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 15v | |||
II | |||
A Singenb 10 = SMS 12 4 IIIZitieren | |||
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 15v | |||
III | |||