Überlieferung/Form: .4a .6a .4a .5b / .4c .6c .4c .5b // .4d .4d .2e+.3f .4f .5e,
Tonkommentar.
V. 11 ist überfüllt.
Inhalt: Die Strophe verhandelt bildhaft die nach dem Tod Friedrichs II. einsetzenden Konflikte um die sizilianische Königsherrschaft: Karl von Anjou, hier im »Ton eines ›stammtischhaften‹ Kommentierens großer Politik« (Wachinger, S. 761) durchgehend nur Scharle genannt, habe um Sizilien drei Spiele auf Leben und Tod ausgelobt. Das erste habe der prinz (V. 6) verloren – gemeint ist damit wohl Friedrichs II. Sohn Manfred, welcher im Versuch der Rückgewinnung Siziliens 1266 in der Schlacht von Benevent umgekommen war (vgl. dazu Müller, S. 144 u. Wachinger, S. 761). Beim zweiten Spiel, sinnigerweise von hoͮbt (V. 9) genannt, sei dann Konradin ums Leben gekommen (dieser wurde 1268 in Neapel enthauptet). Zum dritten Spiel solle nun eigentlich Rudolf von Habsburg antreten, dieser lasse sich dafür jedoch reichlich Zeit (vgl. V. 11).
Stephanie Seidl
C Schulm 7 = KLD 10 I 2; RSM ¹Schulm/3/2Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 293rb | |||