Überlieferung: unikal in C. Die Strophe eröffnet dort das Schulmeister-Korpus.
Form: Hofton Walthers von der Vogelweide: .4a .4a 5-b / .4c .4c .5-b // 4-d .4-d 4e 5-f / 4-g .4-g 4e 5-f 4e.
Sant (V. 11) lies: Sante.
Inhalt: Herrscherkritik, die die überbordende Hab- und Machtgier des Königs (gemeint ist Rudolf von Habsburg) anprangert: Dieser wolle sich nicht nur, so der Aufgesang, die ganze Welt untertan machen, sondern er erhebe auch Anspruch auf die Vorherrschaft im Himmel. Der Abgesang warnt deshalb erst Gott, dann auch Petrus davor, diesem Zugang zum himmlischen Reich zu gewähren.
Die Konfliktsituation zwischen Gott und Rudolf, die auch die Strophen C Schulm 2 und C Schulm 3f. prägt, ist dabei wohl ein zeitgenössisch bekanntes Motiv, das auf den folgenden Ausspruch des Basler Bischofs zurückgehen könnte: ›Sede fortiter, Domine Deus, vel locum occupabit Rudolphus tuum‹ (vgl. dazu Müller, S. 143).
Stephanie Seidl
C Schulm 1 = KLD 10 II 1; RSM ¹Schulm/1/1Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 293ra | |||