Lyrik des deutschen Mittelalters

Überlieferung

Kommentar

Überlieferung: Das dreistrophige Lied ist unikal in C überliefert. Es beschließt das Korpus des Rost, Kirchherrn zu Sarnen.

Form: 4a 5a 4b / 4c 5c 4b // 5d 4d 5d 4b

Es liegen zehnversige Stollenstrophen mit angereimtem Abgesang vor, wobei die Stollen nur über den b-Reim miteinander verbunden sind.

Inhalt: Minneklage mit Natureingang.

Der Sommer, der viele Herzen erfreut, kann den Sprecher in seinem Liebeskummer nicht trösten, das könnte nur ein Gruß von seiner Geliebten. Ihr rosenfarbener Mund möge ihn gesund machen.

Sandra Hofert

► Literatur

Kommentar veröffentlicht am 17.01.2024.

Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied


		C Rost 25 = SMS 22 9 IZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 286rb
		I

		[ini W\|2\|rot]ol der #sumerl{i\|î}chen z{i\|î}t, #/
		d{#v^i\|iu} #s{o\|ô} man/gem herzen fr{o^ei\|öu}de g{i\|î}t·,
		da{s\|z} den win/ter was #vnvr{o\|ô}·.
		heid in wunne{k\|c}l{i\|î}ch#er wa^^t /
		l{i\|î}t bekleidet, des nu fe#ste h{a\|â}t·
		fr{ij\|î}{#v^i\|iu} l{e^^\|e}r{k\|ch} in / l{u^i\|ü}ften h{o\|ô}·.
		wan[[3 i¬wan~i = i¬man~i.]] #si{ch\|h}t allenthalben wunne / vil, #/
		doch #swie vil #s{i\|î} fr{o^ei\|öu}de #spil·?
		ob d{#v^i\|iu} liebe / mich_t\|_ ni{ch\|h}t tr{o^e\|œ}#sten wil·,
		#s{o\|ô} lig ich in #sorge#n / #Zl{o\|ô}.[[3 i¬l{o\|ô}~i = i¬lôch~i stMN. ›Gebüsch; Wald‹ (vgl. Le I, Sp. 1949).]] /


		C Rost 26 = SMS 22 9 IIZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 286rb
		II

		[ini S\|2\|rot]enden p{i\|î}n ich #st{e\|æ}te h{a\|â}n #/
		n{a\|â}ch / der minne{k\|c}l{i\|î}chen wol<<get{a\|â}n·,
		des en/wirt mir niemer b{#v^o\|uo}{s\|z}·.
		vogel #san{g\|c} noch / bl{u^o\|uo}men #sch{i\|î}n·
		ma{g\|c} erl{o^e\|ö}#schen mir den k#v#m/ber m{i\|î}n·,
		doch mir t{e\|æ}t ein liepl{i\|î}ch gr{u^o\|uo}{s\|z}· /
		ba{s\|z} dann in dien {o^vw\|ouw}en t{o^vw\|ouw}{i\|e}{g\|c} flu{s\|z}·.
		wurde / mir d{a\|â} b{i\|î} ein k#vs·,
		herze{k\|c}l{i\|î}ches #sorgen / ich ver<<lu#s·[[3 i¬ver<<lu#s~i = i¬verlür~i.]]
		vo#n dem h{o^v\|ou}bt #vn{tz\|z} {#v\|û}f den f{u^o\|uo}{s\|z}·. //[286va]


		C Rost 27 = SMS 22 9 IIIZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 286va
		III

		[ini N\|2\|rot]ein{a\|â}, r{o^e\|ô}#sele{ch\|h}ter munt,
		ni{ch\|h}t ver/zag an mir, t{u^o\|uo} mich ge#sunt,
		#s{o\|ô} wir{t\|d}' / ich an fr{o^ei\|öu}den r{i\|î}ch·!
		m{i\|î}nen #st{e\|æ}ten #smerze#n / gr{o\|ô}{s\|z},
		des m{i\|î}n herze l{i\|î}det mangen #st{o\|ô}{s\|z}· /
		in dem l{i\|î}be t{o^v\|ou}genl{i\|î}ch·,
		nieman kan gehei/len [rad n rad]iemer mir,
		wan d{i\|î}n gr{u^e\|üe}{#s#s\|z}en, des / enbir
		lenger ni{ch\|h}t, #s{o\|ô} #si{ch\|h}t man vr{o\|ô} m{i\|î}#n / gir #/
		n{a\|â}ch der z{i\|î}te heilen #sich·. //[[1 Rest der Seite sowie die nächsten drei Blätter frei.]]


		C Rost 25 = SMS 22 9 IZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 286rb
		I

		[ini W\|2\|rot]ol der #sumerl{i\|î}chen z{i\|î}t, #/
		d{#v^i\|iu} #s{o\|ô} man/gem herzen fr{o^ei\|öu}de g{i\|î}t·,
		da{s\|z} den win/ter was #vnvr{o\|ô}·.
		heid in wunne{k\|c}l{i\|î}ch#er wa^^t /
		l{i\|î}t bekleidet, des nu fe#ste h{a\|â}t·
		fr{ij\|î}{#v^i\|iu} l{e^^\|e}r{k\|ch} in / l{u^i\|ü}ften h{o\|ô}·.
		wan[[3 i¬wan~i = i¬man~i.]] #si{ch\|h}t allenthalben wunne / vil, #/
		doch #swie vil #s{i\|î} fr{o^ei\|öu}de #spil·?
		ob d{#v^i\|iu} liebe / mich_t\|_ ni{ch\|h}t tr{o^e\|œ}#sten wil·,
		#s{o\|ô} lig ich in #sorge#n / #Zl{o\|ô}.[[3 i¬l{o\|ô}~i = i¬lôch~i stMN. ›Gebüsch; Wald‹ (vgl. Le I, Sp. 1949).]] /


		C Rost 26 = SMS 22 9 IIZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 286rb
		II

		[ini S\|2\|rot]enden p{i\|î}n ich #st{e\|æ}te h{a\|â}n #/
		n{a\|â}ch / der minne{k\|c}l{i\|î}chen wol<<get{a\|â}n·,
		des en/wirt mir niemer b{#v^o\|uo}{s\|z}·.
		vogel #san{g\|c} noch / bl{u^o\|uo}men #sch{i\|î}n·
		ma{g\|c} erl{o^e\|ö}#schen mir den k#v#m/ber m{i\|î}n·,
		doch mir t{e\|æ}t ein liepl{i\|î}ch gr{u^o\|uo}{s\|z}· /
		ba{s\|z} dann in dien {o^vw\|ouw}en t{o^vw\|ouw}{i\|e}{g\|c} flu{s\|z}·.
		wurde / mir d{a\|â} b{i\|î} ein k#vs·,
		herze{k\|c}l{i\|î}ches #sorgen / ich ver<<lu#s·[[3 i¬ver<<lu#s~i = i¬verlür~i.]]
		vo#n dem h{o^v\|ou}bt #vn{tz\|z} {#v\|û}f den f{u^o\|uo}{s\|z}·. //[286va]


		C Rost 27 = SMS 22 9 IIIZitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 286va
		III

		[ini N\|2\|rot]ein{a\|â}, r{o^e\|ô}#sele{ch\|h}ter munt,
		ni{ch\|h}t ver/zag an mir, t{u^o\|uo} mich ge#sunt,
		#s{o\|ô} wir{t\|d}' / ich an fr{o^ei\|öu}den r{i\|î}ch·!
		m{i\|î}nen #st{e\|æ}ten #smerze#n / gr{o\|ô}{s\|z},
		des m{i\|î}n herze l{i\|î}det mangen #st{o\|ô}{s\|z}· /
		in dem l{i\|î}be t{o^v\|ou}genl{i\|î}ch·,
		nieman kan gehei/len [rad n rad]iemer mir,
		wan d{i\|î}n gr{u^e\|üe}{#s#s\|z}en, des / enbir
		lenger ni{ch\|h}t, #s{o\|ô} #si{ch\|h}t man vr{o\|ô} m{i\|î}#n / gir #/
		n{a\|â}ch der z{i\|î}te heilen #sich·. //[[1 Rest der Seite sowie die nächsten drei Blätter frei.]]