Überlieferung: Die drei Strophen sind unikal in C überliefert.
Form: .1-a+1-a+2b 3b+.1b 3-c / .1-d+1-d+2e 3e+.1e 3-c // 2f+.1f 3-c .1-g+1-g+2h 3h+.1h 3-c
Es liegen elfversige Stollenstrophen vor. Die Darstellung mit Binnenreimen wurde gewählt, um die Verwandtschaft des Tones mit dem des vorausgehenden Liedes deutlich zu machen. Kein Binnenreim in II,4 sowie III,2. Männliche Kadenz des a-Reims in III (mit Auftakten im Versinneren). Auftakte innerhalb von II,9, ferner Auftakt in III,5.
Inhalt: Frauenpreis und Minnehoffnung.
Dem vergangenen Frühling wird die Aussicht auf Minneglück entgegengesetzt: Vormals haben die Vögel schön gesungen, wie auch der Sprecher schön sänge, würde die Geliebte ihm Trost spenden. Dem roten Mund ist er gevere (I,11).
Er preist ihre Tugenden, wirbt um ihre Huld und unterwirft sich ihr. Dabei gehen die Hoffnung auf Erhörung und die Freude über bereits gewährte Grüße ineinander über: Um ihren Gruß zu erwerben bzw. von ihrem Gruß beflügelt dichtet und singt er (vgl. Str. II).
Ihn aus seinem Leid zu erlösen und vor dem Tod zu bewahren, würde ihre Ehre mehren. Aber dann widerruft der Sprecher seinen Wunsch, würde er doch licht ze here (III,11) werden. Die Gefahr des zu großen Glücks spielt auf originelle Weise mit dem Minneparadoxon.
Sandra Hofert
C Rapr 4 = SMS 14 2 IZitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 193ra | |||
I | |||
C Rapr 5 = SMS 14 2 IIZitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 193ra | |||
II | |||
C Rapr 6 = SMS 14 2 IIIZitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 193ra | |||
III | |||