Lyrik des deutschen Mittelalters


		R Neidh 355 = SNE I: R 54 (R I)Zitieren
Riedegger Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 1062), fol. 61va
		I
c 472
		[rub Ein and#er rub][[1 i¬Ein and#er~i$ am rechten Spaltenrand neben der ersten Zeile]] /
		[ini N\|2\|rot]#v i#st vil g<ar> zergangen
		d#er wind#er {ch\|k}alt, /
		mit lo#vb wol bevangen
		d#er gr{#v\|üe}ne walt.
		##wn/ne{ch\|c}lich,
		in #s{#v\|üe}{zz\|z}er #stimme lobelich,
		vr{o\|ô} #singe#nt / aber d{i\|ie} vogel, lobent den m{ay\|ei}en:
		#sam t{#v\|uo}[[3 Zur 1. Pl. auf i¬-e~i siehe h¬24~hMhd. Gramm. § 240, Anm. 2.]] wir / den r{ey\|ei}en·. /


		R Neidh 356 = SNE I: R 54 (R II)Zitieren
Riedegger Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 1062), fol. 61va
		II
A JSperv 8 C Alram 5 c 474
		[ini A\|2\|blau]{ll\|l} d#er w{#ae\|e}rld h{o\|ô}h'
		ir gem{#v^e\|üe}t #st{a\|â}t·.
		bl{#v\|uo}men in / dem l{o\|ô}he[[3 i¬lôch, lôhe~i stM. ›Gebüsch‹ (Le I, Sp. 1949), nicht ›Flamme‹ etc. (so SNE III, S. 184 zur Stelle).]]
		m{i\|î}n o#vge h{a\|â}t
		an ge#sehen.
		ich / ma{ch\|c} leider niht ge#iehen·,
		da[mut r mut][ins z ins][[1 i¬daz~i$ i¬z~i gebessert aus i¬r~i]] mir m{i\|î}n †[mut o#v mut][ins la#n ins]ge†[[1 i¬†[mut o#v mut][ins la#n ins]ge†~i$ i¬la#n~i gebessert aus i¬o#v~i; Lesung mit {Benecke #1499}, S. 446; SNE III, S. 183 erwägt (nach Nei/Bey und Nei/Sa) i¬tougen~i und setzt dies auch kursiv in den Editionstext, weist aber mit Recht darauf hin, dass die Deutung der Korrektur unsicher bleibt]] / #senedi#v #sorge #swinde·:
		di#v i#st m{i\|î}n inge#sinde·. /


		R Neidh 357 = SNE I: R 54 (R III)Zitieren
Riedegger Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 1062), fol. 61va
		III
A JSperv 9 C Scharfenb 8 C Alram 6 c 475
		[ini Z\|2\|rot]w{o\|ô} ge#spil ir m#aer
		beg#vnde#n #sagen·,
		her{tz\|z}en / #senedi#v #sw#aere·
		be#s#vnder {ch\|k}lagen·;
		eini#v / #sprach·:
		›tr{o#v\|û}ren, leit #vn#d #vngemach·
		h{a\|â}t mir / verderbet l{ei\|î}p #vn#d a{ll\|l} m{i\|î}n #sinne·:
		d{o\|â} i#st niht / vr{e#v\|öu}den inne.‹ /


		R Neidh 358 = SNE I: R 54 (R IV)Zitieren
Riedegger Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 1062), fol. 61va
		IV
A JSperv 11 C Alram 8 c 476
		›[ini L\|2\|blau]ei{d\|t} #vn#d #vngem{#v^e\|üe}te
		i#st mir be{ch\|k}ant.
		liebes / vri#vndes g{#v<^e>\|üe}t'[[1 i¬g{#v<^e>\|üe}t~i$ Superskript unsicher, evtl. radiert]]
		mich leider mant·.
		mir / i#st ein man·
		vremde, d#er h{a\|â}t mir get{a\|â}n·,
		d{a\|â} / von mir langi#v #senedi#v #sorge m{e\|ê}ret·
		#vnt / m{i\|î}n her{tz\|z}e #s{e\|ê}ret·.‹ /


		R Neidh 359 = SNE I: R 54 (R V)Zitieren
Riedegger Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 1062), fol. 61va
		V
A JSperv 10 C Alram 7 c 477
		›[ini S\|2\|rot]ag b{e\|î} d{i\|î}nen tr{iw\|iuw}en,
		waz wirret dir?
		leb/#st in #seneden r{iw\|iuw}en,
		#s{o\|ô} volge mir
		#vnt / hab ged#vlt·!
		#s{ei\|î}z[[3 i¬#s{ei\|î}z~i = i¬#s{ei\|î} ez~i.]] von l{i\|ie}be#s manne#s #sch#vl{d\|t}, /
		daz hil mit allen d{i\|î}nen #sinnen to#vgen! /
		w{i\|ie} gern ich v{u\|ü}r dich lo#vgen·!‹ /


		R Neidh 360 = SNE I: R 54 (R VI)Zitieren
Riedegger Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 1062), fol. 61va
		VI
c 478
		›[ini D\|2\|blau]u h{o\|œ}r#st e{tt\|t}e#swenne[[3 Das Reimschema erfordert die Realisierung des Reimworts mit abschließendem Nasal.]]
		ze eine#m m{a\|â}l·
		eine#n / ritter nennen
		von %r{iw\|iuw}ental,
		od#er #s{i\|î}nen / #san{ch\|c}· –[[2 i¬der sîne sanc~i HW i¬des sîn sanc~i Nei/Bay und Nei/Sa (jeweils mit Punkt nach V. 4)]]
		m{i\|î}n gem{#v^e\|üe}te #s{e\|ê}re twan{ch\|c}.
		n#v {ph\|pf}leg / d{i\|î}n,[[3 i¬d{i\|î}n~i$ Sinnfälliger wäre i¬s{i\|î}n~i, vgl. c (danach die gängigen Ausgaben).]] d#er des himels immer walt,
		daz er mir[sup n sup] / behalt·!‹ /


		R Neidh 361 = SNE I: R 54 (R VII)Zitieren
Riedegger Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 1062), fol. 61va
		VII
c 479
		›[ini #V\|2\|rot]nt h{a\|â}n ich indert h{#aei\|ei}m,
		w{o\|â} {#sch\|s}ol daz / #s{i\|î}n·?
		ein #swal<b> {ch\|k}lent[[3 i¬klenen~i ›schmieren, kleben‹ (Le I, Sp. 1620).]] von l{ai\|ei}m[[3 i¬leim~i stN. ›Lehm‹ (Le I, Sp. 1867).]]
		ein / h{#v\|iu}#sel{i\|î}n·,
		d{a\|â} #si inn<e> i#st·
		de#s #s#vmers ein vil / {ch\|k}#vrz_i#v\|e_ vri#st·.
		got v{ue\|üe}ge mir h{o#v\|û}s mit obe/dache
		b{i\|î} dem %lenge<<bache!‹[[3 Hsl. i¬lenge bache~i ist wohl Ortsname (Lengbach bei Wien), wurde aber schon in c nicht mehr als solcher verstanden.]] /


		R Neidh 355 = SNE I: R 54 (R I)Zitieren
Riedegger Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 1062), fol. 61va
		I
c 472
		[rub Ein and#er rub][[1 i¬Ein and#er~i$ am rechten Spaltenrand neben der ersten Zeile]] /
		[ini N\|2\|rot]#v i#st vil g<ar> zergangen
		d#er wind#er {ch\|k}alt, /
		mit lo#vb wol bevangen
		d#er gr{#v\|üe}ne walt.
		##wn/ne{ch\|c}lich,
		in #s{#v\|üe}{zz\|z}er #stimme lobelich,
		vr{o\|ô} #singe#nt / aber d{i\|ie} vogel, lobent den m{ay\|ei}en:
		#sam t{#v\|uo}[[3 Zur 1. Pl. auf i¬-e~i siehe h¬24~hMhd. Gramm. § 240, Anm. 2.]] wir / den r{ey\|ei}en·. /


		R Neidh 356 = SNE I: R 54 (R II)Zitieren
Riedegger Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 1062), fol. 61va
		II
A JSperv 8 C Alram 5 c 474
		[ini A\|2\|blau]{ll\|l} d#er w{#ae\|e}rld h{o\|ô}h'
		ir gem{#v^e\|üe}t #st{a\|â}t·.
		bl{#v\|uo}men in / dem l{o\|ô}he[[3 i¬lôch, lôhe~i stM. ›Gebüsch‹ (Le I, Sp. 1949), nicht ›Flamme‹ etc. (so SNE III, S. 184 zur Stelle).]]
		m{i\|î}n o#vge h{a\|â}t
		an ge#sehen.
		ich / ma{ch\|c} leider niht ge#iehen·,
		da[mut r mut][ins z ins][[1 i¬daz~i$ i¬z~i gebessert aus i¬r~i]] mir m{i\|î}n †[mut o#v mut][ins la#n ins]ge†[[1 i¬†[mut o#v mut][ins la#n ins]ge†~i$ i¬la#n~i gebessert aus i¬o#v~i; Lesung mit {Benecke #1499}, S. 446; SNE III, S. 183 erwägt (nach Nei/Bey und Nei/Sa) i¬tougen~i und setzt dies auch kursiv in den Editionstext, weist aber mit Recht darauf hin, dass die Deutung der Korrektur unsicher bleibt]] / #senedi#v #sorge #swinde·:
		di#v i#st m{i\|î}n inge#sinde·. /


		R Neidh 359 = SNE I: R 54 (R V)Zitieren
Riedegger Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 1062), fol. 61va
		V
A JSperv 10 C Alram 7 c 477
		›[ini S\|2\|rot]ag b{e\|î} d{i\|î}nen tr{iw\|iuw}en,
		waz wirret dir?
		leb/#st in #seneden r{iw\|iuw}en,
		#s{o\|ô} volge mir
		#vnt / hab ged#vlt·!
		#s{ei\|î}z[[3 i¬#s{ei\|î}z~i = i¬#s{ei\|î} ez~i.]] von l{i\|ie}be#s manne#s #sch#vl{d\|t}, /
		daz hil mit allen d{i\|î}nen #sinnen to#vgen! /
		w{i\|ie} gern ich v{u\|ü}r dich lo#vgen·!‹ /


		R Neidh 361 = SNE I: R 54 (R VII)Zitieren
Riedegger Handschrift (Berlin, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, mgf 1062), fol. 61va
		VII
c 479
		›[ini #V\|2\|rot]nt h{a\|â}n ich indert h{#aei\|ei}m,
		w{o\|â} {#sch\|s}ol daz / #s{i\|î}n·?
		ein #swal<b> {ch\|k}lent[[3 i¬klenen~i ›schmieren, kleben‹ (Le I, Sp. 1620).]] von l{ai\|ei}m[[3 i¬leim~i stN. ›Lehm‹ (Le I, Sp. 1867).]]
		ein / h{#v\|iu}#sel{i\|î}n·,
		d{a\|â} #si inn<e> i#st·
		de#s #s#vmers ein vil / {ch\|k}#vrz_i#v\|e_ vri#st·.
		got v{ue\|üe}ge mir h{o#v\|û}s mit obe/dache
		b{i\|î} dem %lenge<<bache!‹[[3 Hsl. i¬lenge bache~i ist wohl Ortsname (Lengbach bei Wien), wurde aber schon in c nicht mehr als solcher verstanden.]] /