Überlieferung: Das Dreierbar ist die letzte Texteinheit innerhalb jenes Korpus in m2, das verschiedene Konrad zugeschriebene Töne enthält. Es ergänzt zwei altbezeugte Gebetsstrophen um eine unikal tradierte Eingangsstrophe.
Form: .7-a .7-a (.)3-a+.4b / .7-c .7-c (.)3-c+.4b // (.)8*7d (.)4d+.3-e / .7-e .7-e (.)3-e+.4b,
Tonkommentar
Inhalt: Dreierbar zu Inkarnation und Trinität: Str. I eröffnet mit dem Bild eines Meisters, der konzentriert an einer Dichtung zu arbeiten scheint. Die folgenden Verse zeigen jedoch, dass es sich dabei um Gott handelt, der das wunderwerch (m2 I,3) der Schöpfung hervorbringt. Es folgt ein Dialog der ersten beiden trinitarischen Hypostasen: Gottvater bittet den Sohn, den Kreuzestod auf sich zu nehmen, was dieser bereitwillig zusagt. Die beiden folgenden Strophen wechseln von der narrativen auf eine diskursive Ebene, indem ein Sprecher-Ich Gott gebetsartig preist. Str. II fokussiert dabei die Dreieinigkeit Gottes, bringt aber zugleich seine Menschwerdung durch Maria in den Blick (dies ist im Vergleich zur älteren Parallelüberlieferung eine thematische Verschiebung, vgl. den Kommentar zu B3 KonrW 1 et al.). Str. III widmet sich dann ganz der Inkarnation und bildet in ihrer Erwähnung der beiden ersten göttlichen Personen – dw pist ein prewner jungeling und ain altherre greyse (m2 III,2) – und des Kreuzestodes Christi eine Klammer zur Eingangsstrophe (zu Str. III vgl. auch den Kommentar zu B3 KonrW 2 et al.).
Stephanie Seidl
m₂ Namenl 30 = RSM ¹KonrW/7/504fZitieren | |||
Wiltener Meisterliederhandschrift (München, BSB, Cgm 5198), fol. 108v | |||
I | |||
m₂ Namenl 31 = HMS XXXIV 1; Schr XXXII 1; RSM ¹KonrW/7/1gZitieren | |||
Wiltener Meisterliederhandschrift (München, BSB, Cgm 5198), fol. 109r | |||
II | |||
m₂ Namenl 32 = HMS XXXIV 2; Schr XXXII 2; RSM ¹KonrW/7/2eZitieren | |||
Wiltener Meisterliederhandschrift (München, BSB, Cgm 5198), fol. 109r | |||
III | |||