Überlieferung: Das in dieser Form nur in b tradierte Bar kombiniert drei altüberlieferte Sprüche des Kanzlers neu: Str. I ist als Eingangsstrophe eines Dreierbars in B3 und C erhalten, II und III bilden bereits in C eine Einheit.
Form: .3-a .4b .3-a .4c .3d / .3-e .4b .3-e .4c .3d // .4f .3-g / .4f .3-g / .3-h .4i .3-h .4i .3i., Tonkommentar.
Da der Schreiber, höchstwahrscheinlich versehentlich, weil »verleitet durch gleichen Anfang der Sätze« (Siebert, S. 9), die Str. II und III vermischt hat, ist deren Form gestört: b Kanz/GolT 3 ist auf 14 Verse verkürzt, das Reimschema des Tons ist, wie auch in den letzten Versen der Mittelstrophe, nicht eingehalten. Die handschriftlichen Markierungen der beiden Stollen wie des Abgesangs sind dementsprechend in der Schlussstrophe aufgegeben.
Inhalt: Das Bar ergänzt die beiden Sprüche astronomischen Inhalts um eine einleitende Gebetstrophe, die die in ihnen verhandelten kosmologischen Wissensbestände religiös fundiert: Gott hat als schoͤpffer aller dingen (b I,1) auch die Himmelsphären und die vier Elemente erschaffen. Die Komplexität des Planetensystems, die die folgenden beiden Strophen zu erklären suchen (ausführlich dazu der Kommentar zu C Kanz 16f.), geht allein auf seine maisterschafft (b I,9) und seine hohen wortes list (b I,18) zurück. Stephanie Seidl