Lyrik des deutschen Mittelalters

Überlieferung

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: 4-a 4-b 4c / 4-a 4-b 4c // 4d 4-e 4-e 4d.

II,10 ir mugenz lies ir mugtz.

Völlig isometrisch gebaute Kanzonenstrophe aus zehn auftaktlosen Vierhebern. Ihr Bau entspricht C Neif 77–81 (vgl. Worstbrock, Sp. 836).

Inhalt: Aus der Ferne gesprochene Minneklage: Das Ich leidet an der (räumlichen) Trennung von der Geliebten (vgl. I,9; II,7f.); es preist sie, bei der sein Herz und Verstand zurückgeblieben seien (I,5/8), als die Schönste aller Frauen (III,1–5) und imaginiert ihren Anblick (II,1–3).

Stephanie Seidl

► Literatur

Kommentar veröffentlicht am 01.01.2019; zuletzt geändert am 05.02.2019.

Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied


		C Limb 9 = KLD 34 III 1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 83rb
		I

		[ini W\|2\|blau]{a\|â}fen, wie bin ich ge#scheide#n·
		vo#n der / lieben, die ich d{a\|â} minne·!
		w{a\|â}fen, wie / habe ich gevarn·!
		des lebe ich in #sende#n leide#n·, /
		#si h{a\|â}t herze #vn#d al die #sinne·,
		d#er m{#v^o\|uo}{s\|z} ich / mich gar enbarn·.
		ich en<<mac niht frô / ge#s{i\|î}n·:
		#si h{a\|â}t dort m{i\|î}n h#erze in banden·,
		de#s / l{i\|î}de ich in fr{o^e\|ö}meden landen·
		vo#n ir #schulde#n / #senden p{i\|î}n·. /


		C Limb 10 = KLD 34 III 2Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 83rb
		II

		[ini S\|2\|blau]ehe ich die vil minne{k\|c}l{i\|î}che#n·
		noch in / rehter liebe lachen·,
		#seht, #s{o\|ô} w{u\|ü}rde / ich h{o\|ô}chgem{#v^o\|uo}t·.
		w#c d{a\|â} #sorge#n m{#v^o\|uo}{s\|z} entw{i\|î}-/che#n·,
		#si kan{s\|z} al#se #s{#v^o\|üe}{#s#s\|z}e machen·,
		d#c e{s\|z} mir / gar #sanfte t{#v^o\|uo}t·.
		in enmac ir ni{ch\|h}t ge#sehe#n· / [[2 i¬ich~i KLD (zur Vermeidung der ungewöhnlichen Doppelung des Verneinungspartikels)]]
		vor gebirge #vn#d vor der verre·.
		niema#n fr{a\|â}-/ge, wa{s\|z} mir werre·,
		ir m{#v\|ü}gen{z\|tz} {a\|â}ne fr{a\|â}-/ge #spehen·. / [[3 i¬ir m{#v\|ü}gen{z\|tz}~i$ Die Endung -i¬ent~i kann, v. a. im Alem., zur Bildung der 2. Pl. Ind. Präs. verwendet werden, vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § M 70, Anm. 8.]]


		C Limb 11 = KLD 34 III 3Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 83rb
		III

		[ini I\|3\|blau]%N ge#sach, da#st {a\|â}ne l{o^v\|ou}gen·,
		nie #s{o\|ô} liehte-/varwe wangen·
		noch #s{o\|ô} r{o^e\|œ}#selehte#n m#v#nt· /
		noch #s{o\|ô} lieplich #spilnd_en\|{u^i\|iu}_ {o^v\|ou}gen·, [[2 i¬spilndiu~i KLD]]
		des m{#v^o\|uo}{s\|z} / mich n{a\|â}ch ir belange#n·.
		#s{o\|ô} i#st mir leider //[83va] gar #vnk#vnt·,
		ob ir herze iht #i{a\|â}mers tra/ge·
		n{a\|â}ch mir als n{a\|â}ch ir da{s\|z} m{i\|î}ne·.
		nein, / #si mehte #s{o\|ô} #scharpfe p{i\|î}ne·
		iht v#erdulden / zw{e\|ê}ne tage·. /


		C Limb 9 = KLD 34 III 1Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 83rb
		I

		[ini W\|2\|blau]{a\|â}fen, wie bin ich ge#scheide#n·
		vo#n der / lieben, die ich d{a\|â} minne·!
		w{a\|â}fen, wie / habe ich gevarn·!
		des lebe ich in #sende#n leide#n·, /
		#si h{a\|â}t herze #vn#d al die #sinne·,
		d#er m{#v^o\|uo}{s\|z} ich / mich gar enbarn·.
		ich en<<mac niht frô / ge#s{i\|î}n·:
		#si h{a\|â}t dort m{i\|î}n h#erze in banden·,
		de#s / l{i\|î}de ich in fr{o^e\|ö}meden landen·
		vo#n ir #schulde#n / #senden p{i\|î}n·. /


		C Limb 10 = KLD 34 III 2Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 83rb
		II

		[ini S\|2\|blau]ehe ich die vil minne{k\|c}l{i\|î}che#n·
		noch in / rehter liebe lachen·,
		#seht, #s{o\|ô} w{u\|ü}rde / ich h{o\|ô}chgem{#v^o\|uo}t·.
		w#c d{a\|â} #sorge#n m{#v^o\|uo}{s\|z} entw{i\|î}-/che#n·,
		#si kan{s\|z} al#se #s{#v^o\|üe}{#s#s\|z}e machen·,
		d#c e{s\|z} mir / gar #sanfte t{#v^o\|uo}t·.
		in enmac ir ni{ch\|h}t ge#sehe#n· / [[2 i¬ich~i KLD (zur Vermeidung der ungewöhnlichen Doppelung des Verneinungspartikels)]]
		vor gebirge #vn#d vor der verre·.
		niema#n fr{a\|â}-/ge, wa{s\|z} mir werre·,
		ir m{#v\|ü}gen{z\|tz} {a\|â}ne fr{a\|â}-/ge #spehen·. / [[3 i¬ir m{#v\|ü}gen{z\|tz}~i$ Die Endung -i¬ent~i kann, v. a. im Alem., zur Bildung der 2. Pl. Ind. Präs. verwendet werden, vgl. h¬25~hMhd. Gramm. § M 70, Anm. 8.]]


		C Limb 11 = KLD 34 III 3Zitieren
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 83rb
		III

		[ini I\|3\|blau]%N ge#sach, da#st {a\|â}ne l{o^v\|ou}gen·,
		nie #s{o\|ô} liehte-/varwe wangen·
		noch #s{o\|ô} r{o^e\|œ}#selehte#n m#v#nt· /
		noch #s{o\|ô} lieplich #spilnd_en\|{u^i\|iu}_ {o^v\|ou}gen·, [[2 i¬spilndiu~i KLD]]
		des m{#v^o\|uo}{s\|z} / mich n{a\|â}ch ir belange#n·.
		#s{o\|ô} i#st mir leider //[83va] gar #vnk#vnt·,
		ob ir herze iht #i{a\|â}mers tra/ge·
		n{a\|â}ch mir als n{a\|â}ch ir da{s\|z} m{i\|î}ne·.
		nein, / #si mehte #s{o\|ô} #scharpfe p{i\|î}ne·
		iht v#erdulden / zw{e\|ê}ne tage·. /