Überlieferung: Die Sangspruchstrophe ist unikal in C überliefert.
Form: .7-a .7-a (.)3-a+.4b / .7-c .7-c (.)3-c+.4b // (.)8*7d (.)4d+.3-e / .7-e .7-e (.)3-e+.4b (Konrad von Würzburg, Hofton),
Tonkommentar.
V. 3 ist überfüllt.
Inhalt: Zeitkritische Strophe, die im Aufgesang eine Kurzversion des bîspels vom tu̍rsen (V. 1) enthält: Elf von zwölf Räubern werden im Wald von einem Riesen gefressen, der zwölfte versucht, sich durch Gegenwehr zu retten; diese wäre jedoch, so der ironische letzte Ratschlag des Riesen, nur dann von Erfolg gekrönt gewesen, wenn sich alle zwölf Räuber gemeinsam gewehrt hätten. Der Abgesang liefert die generalisierende Ausdeutung: Er fordert alle Mitglieder eines unterdrückten Adelsgeschlechts dazu auf, sich im Widerstand gegen einen übermächtigen Herrscher zu vereinen.
Intertext: Das Exempel vom Riesen und den zwölf Räubern/Männern findet sich auch beim Stricker (s. Moelleken, Bd. V., S. 219–223); Konrads Strophe weist teils wörtliche Übereinstimmungen mit dieser Version auf (vgl. Sparmberg, S. 42f.; Teschner, S. 184f.)
Stephanie Seidl
C KonrW 102 = Schr XXXII 9; RSM ¹KonrW/7/9Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 390ra | |||