Überlieferung: unikal in C.
Form: (.)4a (.)4a (.)5-b / 4c 4c 5-b // .7-d / 4e 4e 5-d,
Tonkommentar
Inhalt: Exempelstrophe, die den Geiz des Reichen anhand der schon in der äsopischen Tradition bekannten Fabel vom Fuchs und vom Affen anprangert: Wie der Fuchs, der es ablehnt, seinen überlangen Schweif mit dem schwanzlosen Affen zu teilen, so verweigert auch der Reiche den Bedürftigen sämtliche Hilfeleistung. Der inhaltliche Aufbau scheint zunächst, wie für Exempelsprüche typisch, den formalen Vorgaben der Kanzonenstrophe zu folgen: Die Fabelhandlung bestimmt den Auf-, ihre Auslegung den Abgesang. Allerdings wird diese Zweiteilung hier zugleich unterlaufen, da die Strophe (den Eingangsvers ausgenommen) gänzlich aus der direkten Rede der beiden Tiere besteht, die also auch die Auslegung übernehmen (vgl. dazu Sparmberg, S. 40, Miedema, Bd. I, S. 75f., Yao, S. 87).
Stephanie Seidl
C KonrW 50 = Schr XVIII 3; RSM ¹KonrW/1/3Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 387ra | |||