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Der Kol von Niunzen, ›Ich sas bi miner froͮwen, bis mir begunde stân‹ (C 4) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Überlieferung

C Kol 4

Kommentar

Überlieferung: unikal in C.

Form: .6a .6a / .6a 2-b / 5a 3-b.

Auch diese Strophe ist unregelmäßig gebaut und lässt sich, was ihre Form betrifft, nur schwer klassifizieren. von Kraus, S. 266, versteht sie als Kanzone, in der auf den vorangestellten Abgesang die beiden Stollen des Aufgesangs folgten – deren Baugleichheit (.4a .3-b) erreicht er jedoch nur durch weitreichende Eingriffe in den überlieferten Text (vgl. App. 2). Alternativ ließe sie sich als Reienstrophe beschreiben.

Inhalt: »Vexierlied« (Weber, S. 194), das durch seine Enjambements die über den identischen Reim stan / gestan (V. 1.3) geweckten sexuellen Assoziationen spielerisch zurückweist: Der Kontakt zur Minnedame befördere nicht die (anzitierte) körperliche Erregtheit des Sprechers, sondern – als »harmlose Lösung im Stil des höfischen Sanges« (Schweikle, Sp. 16) – dessen ethische Perfektionierung.

Stephanie Seidl

Kommentar veröffentlicht am 02.04.2019; zuletzt geändert am 25.04.2019.
Gehört zur Anthologie: Minne- bzw. Werbelied
 C Kol 4 = KLD 29 IIIZitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 396v
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