Die Einstellungen der Textansicht wurden gespeichert.

Sie bleiben auf diesem Rechner und in diesem Browser als Standardeinstellungen gültig, bis Sie sie mit anderen Einstellungen überschreiben.
Friedrich der Knecht, ›Nu wil aber der bluͦmen schin‹ (C 7–12) Lied zurückLied vorDruckerTEI Icon

Kommentar

Überlieferung: Das sechs­stro­phige Lied steht in C unter Friedrich dem Knecht, in A unter Leuthold von Seven. Beide Zeugen greifen offenbar auf dieselbe Vorlage *AC zurück. Angesichts der Faktur des Leuthold-Korpus in A erscheint die Zuschreibung an Friedrich den Knecht in C wahrscheinlicher.

Form: 4a 2a 5b / 4c 2c 5b // 4d 2e 6e 5d

In C II ist V. 9 um zwei auf vier Hebungen verkürzt, während A wohl den vollständigen Text hat und also die üblichen sechs Hebungen aufweist. Stärker (und in beiden Handschriften übereinstimmend) verändert der Abgesang von Str. VI den metrischen Bau. V. 9 ist um drei auf drei Hebungen verkürzt, dafür ist V. 10 zwei Hebungen länger. Auch reimen V. 7 und 10, folgt man dem überlieferten Wortlaut, nur unrein (in A fehlt in V. 10 gar das Reimwort). Dazu passt es, dass allein VI,9 Auftakt aufweist. Genauso gut wie einen Überlieferungsdefekt kann man hinter diesen Abweichungen künstlerisches Kalkül sehen, da in Str. VI ein Konkurrent spricht und der frierenden Dame ein zweideutiges Angebot unterbreitet. Formale und inhaltliche Störung würden dann aufeinander verweisen. Die Strophen sind durch Reimresponsion eng verbunden (vgl. die Zusammenstellung bei Kraus, S. 70).

Inhalt: Das Lied bedient sich des Neidhart’schen Registers. Str. I macht die roten Füße der ›Dame‹ – diese muss offenbar barfuß gehen – zum Teil der Winterklage. Auch Str. II nimmt mit dem Kleid, das der Frau weggenommen worden ist, ein Motiv Neidharts auf. Und entsprechend macht der Sprecher in den Strn. IV und V den Bruder dafür verantwortlich, dass er nicht mit der Dame in Kontakt treten kann. Str. III stimmt hingegen einen schulmäßigen Frauenpreis an. Str. VI vollzieht einen Sprecherwechsel und ist wohl als Trutzstrophe zu lesen. Ihr Sprecher – ein Konkurrent in Sachen Liebe (und evtl. auch Sang) – bietet an, die Füße der Frau unter seinen Achseln (C) bzw. Füßen (A) zu wärmen.

Manuel Braun

Kommentar veröffentlicht am 25.02.2016.
Gehört zur Anthologie: Neidhartisches Sommerlied
 C Knecht 7 = KLD 11 II 1Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 317ra
Logo DFG-Viewer Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Bild schließen
 I
 
 C Knecht 8 = KLD 11 II 2Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 317rb
Logo DFG-Viewer Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Bild schließen
 II
 
 C Knecht 9 = KLD 11 II 3Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 317rb
Logo DFG-Viewer Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Bild schließen
 III
 
 C Knecht 10 = KLD 11 II 4Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 317rb
Logo DFG-Viewer Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Bild schließen
 IV
 
 C Knecht 11 = KLD 11 II 5Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 317rb
Logo DFG-Viewer Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Bild schließen
 V
 
 C Knecht 12 = KLD 11 II 6Zitieren
Digitalisat
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 317rb
Logo DFG-Viewer Bild nach oben scrollen Bild nach unten scrollen Bild schließen
 VI
 
 
Vignette