Überlieferung: Die Strophe ist ausschließlich in C erhalten.
Form: .4a .4b .4c .3d / .4a .4b .4c .3d // .4e .5-f .4e .5-f / .4g .5-h .4g .5-h (Der Kanzler, Hofton I),
Tonkommentar.
Die Namensform in V. 2 ist wohl mit von Kraus als her Kanzeler zu lesen.
Inhalt: Klage über geizige Herren in Form eines fingierten Gespräches des Sängers mit seinen Rezipienten. Trotz seines hohen künstlerischen Vermögens erwiesen sich die Herren ihm gegenüber nicht mildtätig – da ihm außerdem das gelu̍ke (V. 9, 13) fehle, müsse er der Armut, die in V. 12 apostrophiert wird, auch weiterhin verbunden bleiben.
Eine solche Missbilligung der Diskrepanz zwischen der eigenen künstlerischen Leistung und ihrer mangelnden Wertschätzung seitens des vermögenden Adels findet sich ganz ähnlich auch bei Walther von der Vogelweide (C Wa 323 et al.) und beim Meißner (XVI 4), vgl. dazu Zach, S. 54.
Stephanie Seidl
C Kanz 63 = KLD 28 XVI 6; RSM ¹Kanzl/5/6Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 427ra | |||