Überlieferung: unikal in C.
Form: 4-a 4-b 4c / 4-a 4-b 4c // 3-a 4-a 4c
Inhalt: Minneklage. In Str. I thematisiert das Ich, die Hand der Geliebten in seiner gehalten und sich dabei âne swere (I,4) gefühlt zu haben. Das Ich scheint sich – die Strophe ist weitgehend im Indikativ gehalten – an eine Gegebenheit zu erinnern. Störmoment ist jedoch der Konj. Prät. were in I,1, der den Verdacht nährt, es könne sich um eine Wunschvorstellung handeln. Das Ich preist jedenfalls die Vorzüge der Dame, die dazu geführt haben, dass sie das Ich zem herzen schôs (I,9). Mit Str. II wendet sich das Ich direkt an die Geliebte mit dem Wunsch nach gegenseitiger Liebe: Sie soll wegen ihrer guͤte (II,7) dem Ich entgegenkommen, das Ich möchte ihr hinsichtlich der selde (II,7) dienstbereit sein. In Opposition zu Str. I verbindet das Ich das Gefühl, âne swêre zu sein, in III,1 mit seinem Leben vor dem Verlieben, was sich zur Fähigkeit der Frauen fügt, sowohl trôst als auch herzeleit vermitteln zu können (vgl. III,5f.); der Gegensatz wird hier zum Modus der Liebe. Das Ich hofft abschließend auf einen Ausgang zu seinen Gunsten.
Simone Leidinger
C Hornb 14 = KLD 3 IV 1Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 251vb | |||
I | |||
C Hornb 15 = KLD 3 IV 2Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 251vb | |||
II | |||
C Hornb 16 = KLD 3 IV 3Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 251vb | |||
III | |||