Überlieferung: unikal in C.
Form: 6-a 6-a 6b 6b 7b
II,4 und IV,3 haben Auftakt.
Inhalt: Tagelied. Wächter und Dame sprechen strophenweise im Dialog.
Der Wächter thematisiert in einer allgemeinen Str. I die beiden zeitlichen und emotionalen Pole der Tageliedsituation: einmal die von Freude bestimmte Zusammenkunft der Geliebten, einmal die vom Schmerz dominierte Abschiedssituation. Von Kraus stellt bereits in I,2 die Abschiedssituation her, der Vers kann jedoch auf die Ambivalenz der gesamten Tageliedsitution anspielen. In den Str. II–IV wenden sich dann Frau und Wächter mit Anreden aneinander. Die Frau leugnet in Str. II topisch, dass die Abschiedszeit gekommen ist, was ihr der Wächter in Str. III versichert. Darauf bittet ihn die Frau in Str. IV darum, ihren Geliebten sicher fort zu bringen. Auffällig ist die Konkretisierung des Lohns als golt (IV,5), das der Wächter erhält.
Simone Leidinger
C Hamle 18 = KLD 30 VI 1Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 72va | |||
I | |||
C Hamle 19 = KLD 30 VI 2Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 72va | |||
II | |||
C Hamle 20 = KLD 30 VI 3Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 72vb | |||
III | |||
C Hamle 21 = KLD 30 VI 4Zitieren | |||
Große Heidelberger Liederhandschrift, Codex Manesse (Heidelberg, UB, cpg 848), fol. 72vb | |||
IV | |||