Lyrik des deutschen Mittelalters

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Reinmar der Fiedler, ›Daz erste wip dem ersten man den ersten schaden riet‹ (A 12)

Überlieferung

A Fiedler 12

Kommentar

Überlieferung: unikal in A. Die Sangspruchstrophe schließt das Autorkorpus ab.

Form: .7a .8a .7b / .7c .8c .7b // .8d .6e .6e .7d, Tonkommmentar. V. 2 ist auftaktlos.

Inhalt: Die geistliche Sangspruchstrophe expliziert im Aufgesang die Eva-Maria-Typologie: Eva als causa mortis wird von ihrem Antitypus, dem Urbild aller reinen wibe[ ](V. 3) und causa salutis, abgelöst. Der Abgesang ist ein Bittgebet an Maria: Sie möge alle guten Frauen, die dadurch von den schlechten getrennt werden könnten, in ihrer Gnade halten.

Stephanie Seidl

► Literatur

Kommentar veröffentlicht am 26.04.2019; zuletzt geändert am 21.05.2019.


		A Fiedler 12 = KLD 45 III 2; RSM ¹ReiFi/3/2Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 5r
		II

		[ini D\|2\|rot]az {e\|ê}r#ste w{i\|î}p de_n\|m_ {e\|ê}r#sten man den {e\|ê}r#sten #schaden _e\|_riet·, [[2 i¬dem~i KLD]] [[2 i¬riet~i KLD]]
		d{a\|â} vo#n got vil m{e\|a}ne/ge #s{e\|ê}le vo#n deme parad{y\|î}#se #schiet·.
		di_e\|_r_t\|r_ itew{i\|î}z, d#er wirret g{#v^o\|uo}ten reinen w{i\|î}ben· / niht·. [[2 i¬dirr~i KLD]][[3 i¬itewîz~i stM. ›Schmach‹ (Le I, Sp. 1463).]]
		w{i\|î}p #vn#d w{i\|î}p: gel{i\|î}cher name, _w\|v_il #vngel{i\|î}chez leben·. [[2 i¬vil~i KLD]]
		d#er welde heil<·> #vn#s e_ni\|in_{#v\|iu} / nam, d#c habt #vn#s eini#v wid#er geben. [[2 i¬einiu~i KLD]]
		ein engel #vn#d ein reine w{i\|î}p #sint beide / wol in einer {ph\|pf}liht·. [[3 i¬pfliht~i stF. hier wohl ›Gemeinschaft‹ (Le II, Sp. 254).]]
		vil reini#v m{#v^o\|uo}t#er #vn#d maget·, di#v #vn#s vo#n %{e\|ê}ven #stricke na#m·: /
		d{i\|î}n w#erd{i\|e}cheit beh{#v^e\|üe}t #vn#s noch di#v reinen w{i\|î}p·.
		#s{o\|ô} gewinnent wege#scheiden / hie der zwei{\|e}r l{i\|î}p,
		die g{#v^o\|uo}ten dort, die {#v\|ü}belen· hie, die #sint den beiden gram·.


		A Fiedler 12 = KLD 45 III 2; RSM ¹ReiFi/3/2Zitieren
Kleine Heidelberger Liederhandschrift (Heidelberg, UB, cpg 357), fol. 5r
		II

		[ini D\|2\|rot]az {e\|ê}r#ste w{i\|î}p de_n\|m_ {e\|ê}r#sten man den {e\|ê}r#sten #schaden _e\|_riet·, [[2 i¬dem~i KLD]] [[2 i¬riet~i KLD]]
		d{a\|â} vo#n got vil m{e\|a}ne/ge #s{e\|ê}le vo#n deme parad{y\|î}#se #schiet·.
		di_e\|_r_t\|r_ itew{i\|î}z, d#er wirret g{#v^o\|uo}ten reinen w{i\|î}ben· / niht·. [[2 i¬dirr~i KLD]][[3 i¬itewîz~i stM. ›Schmach‹ (Le I, Sp. 1463).]]
		w{i\|î}p #vn#d w{i\|î}p: gel{i\|î}cher name, _w\|v_il #vngel{i\|î}chez leben·. [[2 i¬vil~i KLD]]
		d#er welde heil<·> #vn#s e_ni\|in_{#v\|iu} / nam, d#c habt #vn#s eini#v wid#er geben. [[2 i¬einiu~i KLD]]
		ein engel #vn#d ein reine w{i\|î}p #sint beide / wol in einer {ph\|pf}liht·. [[3 i¬pfliht~i stF. hier wohl ›Gemeinschaft‹ (Le II, Sp. 254).]]
		vil reini#v m{#v^o\|uo}t#er #vn#d maget·, di#v #vn#s vo#n %{e\|ê}ven #stricke na#m·: /
		d{i\|î}n w#erd{i\|e}cheit beh{#v^e\|üe}t #vn#s noch di#v reinen w{i\|î}p·.
		#s{o\|ô} gewinnent wege#scheiden / hie der zwei{\|e}r l{i\|î}p,
		die g{#v^o\|uo}ten dort, die {#v\|ü}belen· hie, die #sint den beiden gram·.